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Kindergarten im Gemeindezentrum St. Gerold

erschienen in
Zuschnitt 37 Im Kindergarten, März 2010
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Daten zum Objekt

Standort

St. Gerold/A Google Maps

Bauherr

Gemeinde St. Gerold

Architekten

Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH, Bregenz/Aut

Tragwerksplanung

M + G Ingenieure, Feldkirch

Holzbau

Holzbau Nigsch
Blons/A
www.holzbau-nigsch.at
Zimmerei Berchtel GmbH
Schnifis/A
www.zimmerei-berchtel.at

Statik

Josef Galehr
M+G Ingenieure
Feldkirch/A
www.m-g.at

Fertigstellung

2008

Typologie

Gemischte Nutzung

Holz bis in die letzte Ritze

Das neue Gemeindezentrum von St. Gerold ist der erste viergeschossige Holzbau in Vorarlberg. Es sitzt oberhalb der Propstei an einem steilen Hang und vereint Gemeindeamt, Dorfladen und einen Kindergarten unter einem Dach. Der Haupteingang liegt an dem kleinen dreieckigen Dorfplatz der Gemeinde, parallel zur Dorfstraße. Auch die Kinder betreten das Haus von hier und steigen dann zwei Stockwerke tiefer. Dort, im untersten Geschoss, haben sie auch den direkten Ausgang zum Garten. Nicht nur für den konstruktiven Holzbau und die Fassade haben cukrowicz nachbaur architekten Weißtanne verwendet, sämtliche Innenoberflächen sind aus dem gemeindeeigenen Holz: der Boden sägerau, die Verschalungen der Wände und Decken geschliffen. »Die Durchgängigkeit der Materialien macht die Kinder ruhiger«, erzählt die Leiterin des eingruppigen Kindergartens. Sie weiß von einigen Kindergärten zu berichten, die derzeit einen Verzicht auf aufwendige Dekorationen erproben und gerade in unruhigen Gruppen Erfolge damit erzielen. Ein durchlaufendes Fensterband mit niederen Fensterbrüstungen holt talseitig das Panorama des Großen Walsertales herein. An der Schmalseite des Gruppenraumes gibt es eine raumhohe Verglasung und den Ausgang zum Spielplatz. Ein umlaufender Fensterrahmen von 8 cm Breite bildet eine sichtbare Schwelle zwischen innen und außen und gibt den auf dem Boden spielenden Kindern ein Gefühl von Sicherheit.

WC und Küche sind direkt vom Gruppenraum aus zugänglich, sodass die Kinder sich selbstständig bewegen können. Sie müssen nicht mehr wie früher fragen, wenn sie auf die Toilette müssen. Auf Initiative der Betreuerinnen sitzt das Büro innerhalb des Gruppenraumes. Durch große Glasscheiben haben sie von hier aus einen Überblick über alle Spielbereiche und können auch mal ans Telefon gehen.

Bei der Wahl des Lieblingsplatzes können sich die Kinder oft gar nicht entscheiden. Da gibt es eine Puppenecke, den Bereich für den Sitzkreis sowie eine Kuschel- und Leseecke, die Kinder und Leiterin mithilfe von verschiebbaren Regalen selbst geschaffen haben. Auch heute erinnern sich die Kinder noch lebhaft an die Bauzeit. Von ihrem alten Kindergarten im denkmalgeschützten Schulhaus gegenüber konnten sie die Baustelle gut beobachten.

Vor allem die vorgefertigten Elemente, der Kran, der diese in die Höhe hob, und die Schnelligkeit, mit der das Haus Stockwerk um Stockwerk nach oben wuchs, haben sie beeindruckt.

Plan

Text: Heike Schlauch, BregenzArchitektin und Innenarchitektinseit 2001 raumhochrosen architekturerzeugnisse gemeinsam mit Robert -Fabach

Foto: © Hanspeter Schiess


verfasst von

Heike Schlauch

  • Architektin und Innenarchitektin, Bregenz
  • seit 2001 raumhochrosen architekturerzeugnisse gemeinsam mit Robert -Fabach

Erschienen in

Zuschnitt 37
Im Kindergarten

Im Kindergarten sollen die Kinder reifen und wachsen wie eine Pflanze – daher auch der Name. Dabei kommt es auf jedes Detail an, auf das Licht, das Klima und den richtigen Humus.

8,00 €

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Zuschnitt 37 - Im Kindergarten