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Optimale Voraussetzungen für den Lösch-
einsatz
Im Brandfall sollten den Einsatzkräften opti-
male Voraussetzungen für einen raschen und
effizienten Löscheinsatz zur Verfügung stehen.
Das betrifft sowohl die Zufahrtsmöglichkeit für
Feuerwehrautos und andere Einsatzfahrzeuge
als auch eine entsprechende Tragfähigkeit und
Oberflächenbeschaffenheit des Bodens in
Hinblick auf Aufstell- und Bewegungsflächen.
Die Verfügbarkeit von Löschwasser kann ent-
weder über ein Löschwasserbecken oder eine
entsprechende Erreichbarkeit, Förderleistung
und Anzahl von Hydranten hergestellt werden.
Die erforderliche Löschwassermenge hängt
von der Größe und der Beschaffenheit des Ge-
bäudes ab.
Alle erwähnten vorbeugenden, baulichen und
strukturellen Maßnahmen sind gesetzlich ge-
regelt bzw. werden nach Festlegung der gebäu-
deindividuellen Schutzziele durch die Behörde
bestimmt. Sie differieren je nach Bundesland,
Nutzung und Größe des Bauwerks.
Wurde bisher in der Gesetzgebung zwischen
brennbaren und nicht-brennbaren Materialien
unterschieden, so gibt es nun zunehmende
Tendenzen, nicht mehr materialorientiert, son-
dern schutzzielorientiert zu denken. Das heißt,
dass der Personen- und Sachschutz unabhängig
vom verwendeten Material gewährleistet sein
muss. Auch die geltenden Einschränkungen
bezüglich der Höhe von Bauwerken aus Holz
wurden zum Teil schon liberalisiert. Dabei
muss betont werden, dass die Gründe dafür
keinesfalls in einem Mangel an Verantwortung
seitens der Entscheidungsträger liegen, son-
dern in der Erkenntnis, dass auch im Holzbau
das gleiche Sicherheitsniveau erreicht werden
kann wie in anderen Bauweisen.
Die Schlüssel zur Sicherheit sind in jedem Fall
seriöse Information, die Schaffung eines realis-
tischen Gefahrenbewusstseins der einzelnen
Nutzer sowie angemessene Brandschutzmaß-
nahmen im Rahmen der gesetzlichen Bestim-
mungen.
Bildbeispiel: Wohnbau Spöttlgasse (
2004
in Bauphase),
Wiens erste vier- bzw. fünfgeschossige Wohnhausanlage in
Holz bzw. Holzmischbauweise mit rund
1 15
Wohnungen, von
Hubert Rieß
Illustration auf dieser Seite: Schema Löschwasserversorgung
und Feuerwehrzufahrt Wohnbau Spöttlgasse, Wien
Feuerwehrzufahrts- und -aufstellbereiche
Nachweis der Einhaltung der zulässigen Entfernung
zwischen Hydranten und zentralen Erschließungsbereichen
Das Sicherheitsniveau von Holzbauten entspricht in allen Bereichen, also auch im
Brandschutz, den Anforderungen und hat somit mein vollstes Vertrauen. Überdies ist
der Einsatz des Baustoffes Holz im geförderten Wohnbau ein wesentlicher Beitrag zu
ressourcenschonendem und nachhaltigem Bauen und sorgt für hohe Behaglichkeit.
Bmstr. Ing. Wilhelm Zechner, Vorstand der Sozialbau AG, Bauträger des Wohnbauprojekts Spöttlgasse, Wien
Bildbeispiel: Wo nbau Spöttlgasse (
2004
in Bauphase),
Wiens erste vier- bzw. fü fgeschossige Wohnhausanlage in
Holz bzw. H lzmischbauweise mit rund
1 15
Wohnungen,
von Hubert Rieß
Illus ration auf dieser Seite: Schema Löschwasserversorgung
und Feuerwehrzufahrt Wohnbau Spöttlgasse, Wien