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Form Follows § – Um- und Zubau Wohnhaus
Meißnitzer, Linz
Funktion
Einfamilienhaus
Baujahr
ca.
1950
Sanierung
Juli bis Dezember
2006
Maßnahmen
Thermische Sanierung der Fassaden (WDVS),
Abtragen des alten Dachstuhls, Fenster tausch im Bestand
(Holzfenster mit 3-Scheiben-Isolierverglasung), Errichtung
eines neuen, mit eingeblasener Zellulose gedämmten,
über die Giebelwand auskragenden Dachstuhls, Oberfläche
im Inneren aus OSB-Platten
Ergebnis
Bauphysikalische und gestalterische Modernisie-
rung, Zugewinn einer Wohneinheit; Reduktion des Jahres-
heizwärmebedarfs von
100
kWh⁄ m
2
auf
47
kWh⁄ m
2
Planung
x architekten, Linz ⁄ Wien, www.xarchitekten.at
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Nicht nur für die thermische Sanierung, sondern auch
im Bereich Auf- und Zubauten im Zuge der Sanie-
rung von Bestandsgebäuden ist Holz als Baustoff
besonders gut geeignet.
Nahezu
70
Prozent der Bauwerke in Österreich sind
älter als
30
Jahre, über die Hälfte davon stammt aus
der Zeit zwischen
1945
und
1980
. Sowohl in bauphy-
sikalischer und energetischer als auch in haustech-
nischer, nutzungsspezifischer und gestalterischer
Hinsicht sind viele dieser Gebäude sanierungsbe-
dürftig. Dennoch verfügen sie oft über eine gute
Substanz, was die Entscheidung für eine Sanierung
anstelle von Abriss und Neubau nahelegt. Nicht
zuletzt in ökologischer Hinsicht spricht vieles dafür,
bestehende Strukturen zu adaptieren und zu moder-
nisieren, wobei sowohl öffentliche als auch private
Bauherren gefordert sind, nachhaltige und maßge-
schneiderte Lösungen zu finden, um ein Haus – egal
welcher Größenordnung – langfristig qualitativ auf-
zuwerten. Dabei ist der Einsatz von Holz in mehr-
facher Hinsicht vorteilhaft und bestens dazu geeig-
net, zum gewünschten Ergebnis zu führen.
Leicht und stark
Holz besitzt eine hohe Festigkeit
und Tragkraft bei vergleichsweise geringem Eigen-
gewicht. Diese Eigenschaft prädestiniert es für
Auf- und Zubauten, da es die bestehende Substanz
– Fundamente und Tragstruktur – nicht über die
Maßen belastet, aber dennoch dazu geeignet ist,
notwendige Erweiterungen vorzunehmen. Dabei
können stab- und plattenförmige Elemente zum Ein-
satz kommen, je nachdem, welcher Konstruktion
aus unterschiedlichen Gesichtspunkten der Vorzug
gegeben wird. Erstere sind im Normalfall schlanker
und leichter, da die Dämmung zwischen Pfosten
und Riegeln Platz findet. Letztere verfügen über eine
große Homogenität der Wand- bzw. Deckenauf-
bauten und damit über guten Brandwiderstand und
erhöhte Tragfähigkeit, hohe Sichtqualität der Ober-
flächen und weitgehende Unabhängigkeit im Setzen
von Öffnungen.
Holz als Baumaterial
Die Fakten sprechen für sich