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Grundlage jeder umfassenden Gebäudesanierung
ist der Wunsch nach Veränderung: Egal ob es gilt,
haustechnische oder bauphysikalische Standards auf
den neuesten Stand zu bringen, eine neue Nutzung
in ein bestehendes Gebäude zu integrieren oder
einem Bauwerk eine zeitgemäße gestalterische Form
zu verleihen, mit Hilfe von diversen Sanierungsmaß-
nahmen können diese Ziele erreicht werden, ohne
einen in seiner Substanz funktionierenden Altbau
abreißen und an seiner Stelle einen Neubau errichten
zu müssen.
In vielen Fällen gehen diese Veränderungen Hand
in Hand und sind nicht strikt voneinander zu trennen.
Denn wer würde etwa eine Schule bauphysikalisch
sanieren, ohne zugleich die Nutzungsparameter
zu hinterfragen und einen entsprechenden gestalte-
rischen Zugang mitzudenken? Oder welche Erwei-
terung eines Einfamilienhauses ginge nicht einher
mit haustechnischer Modernisierung und einer
Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes? So
greifen die verschiedenen Aspekte also ineinander,
wobei einem Bereich derzeit wohl bei den aller-
meisten Sanierungen besonderes Augenmerk gilt,
nämlich der thermischen Sanierung. Klimawandel,
steigende Energiekosten, wachsendes Umwelt-
bewusstsein und eine flächendeckende Nachhaltig-
keitsdiskussion geben dazu Anstoß, aber auch
neue Baugesetze und Normen sowie ein staatliches
Förderwesen, das seit dem
1
. März
2011
bis inklusive
2014
jährlich
100
Millionen Euro für die thermische
Sanierung von privaten Wohnbauten und Betriebs-
gebäuden zur Verfügung stellt.
Der Beitrag Holz
Bei all diesen Betrachtungen spielt
Holz eine wesentliche Rolle, da seine Eigenschaften
in vielfacher Hinsicht dazu beitragen können, eine
auf allen Ebenen gelungene Sanierung durchzufüh-
ren. Das gilt sowohl für den technisch-konstruktiven
Zugang als auch für den ökologisch-ökonomischen,
wobei folgende Parameter eine wichtige Rolle
spielen: Um-, Zu- und Ausbauten können mit dem
Werkstoff Holz – egal ob in Form von stab- oder
plattenförmigen Elementen – schnell und effizient
durchgeführt werden. Das geringe Gewicht des
Materials, die Möglichkeit der präzisen Vorfertigung,
die trockene Bauweise und die Flexibilität der Kon-
struktion ermöglichen maßgeschneiderte Lösungen
für die meisten Sanierungsvorhaben. Bei der ther-
mischen Sanierung können sowohl Holzverkleidun-
gen auf einer wärmegedämmten Unterkonstruktion,
vorgefertigte gedämmte Fassadenelemente aus Holz
als auch Holzfaserdämmstoffplatten mit den erfor-
derlichen bauphysikalischen Eigenschaften zum
Einsatz kommen und herkömmliche Wärmedämm-
verbundsysteme (WDVS) aus erdölbasierten Kunst-
stoffen wie Polystyrol, deren Produktion und Ent-
sorgung nur unter Bereitstellung großer Mengen
an grauer Energie möglich ist, ersetzen. Damit sind
nicht nur massive ökologische Vorteile, sondern
ist auch eine große gestalterische Bandbreite ver-
bunden, die weit über die Möglichkeiten der
herkömmlichen verputzten Vollwärmeschutzfassade
hinausreicht. Schließlich ist unter Miteinbeziehung
der Lebenszykluskosten sowie der bereits erwähnten
grauen Energie und der Rezyclierfähigkeit Holz
auch wirtschaftlich konkurrenzfähig.
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Sanieren mit Holz
Die Brandbreite der Möglichkeiten