Wald und Holz - CO2 Footprint - page 10

Für die Schweiz wurden die Auswirkungen einer auf die Erhaltung der Schutzfunktion reduzierten
Waldpflege mit denen einer auf maximalen Zuwachs und Holzverwendung ausgerichteten Waldbe-
wirtschaftung verglichen. In einem Betrachtungszeitraum bis zum Jahr
2100
zeigt sich, dass durch
größtmögliche Holzabschöpfung aus dem Wald und bevorzugten Einsatz des Holzes als Baumaterial
der beste Effekt für die nationale CO
2
-Bilanz erzielt werden kann. Das Szenario einer reduzierten
Waldpflege hingegen führt ab
2075
dazu, dass der Wald zu einer CO
2
-Quelle wird.
Bewirtschaftung steigert den Klimaschutzeffekt des Waldes um ein Vielfaches.
Österreichs Wälder sind das Produkt jahrhundertelanger Pflege und Nutzung durch
den Menschen. Eines der strengsten Forstgesetze weltweit gibt seit
160
Jahren die
Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung vor. Oberstes Prinzip
ist, dass nicht mehr geerntet wird als nachwächst. Daher nimmt der Holzvorrat
in unseren Wäldern auch stetig zu – jährlich um rund
4
Millionen Vorratsfestmeter.
Forstliche Bewirtschaftung renoviert den Wald.
Im Gegensatz zu einem nicht bewirtschafteten Wald werden alte Bäume entfernt,
bevor sie beginnen zu verrotten und CO
2
abzugeben. Das schafft Raum und Licht
für neue Bäume, die unter diesen Bedingungen schneller wachsen und wieder aktiv
CO
2
entziehen. Neuer Kohlenstoffspeicher entsteht, während sich der bisherige
Speicher im entnommenen und genutzten Holz fortsetzt. Zugleich werden mit dem
verwendeten Holz andere Stoffe, die zusätzliches CO
2
verursachen würden, ersetzt.
Das ergibt in Summe ein vielfach höheres Potential des bewirtschafteten Waldes
zur CO
2
-Reduktion.
Holz als Werk- und Baustoff erzielt den besten CO
2
-Effekt.
Wird Holz energetisch genutzt, löst sich der Kohlenstoffspeicher auf und es wird
wieder jene Menge CO
2
frei, die zuvor im Holz gebunden wurde. Die tatsächliche
Entlastung des CO
2
-Haushalts entsteht hier durch die Substitution fossiler Energie-
träger wie Kohle, Öl oder Gas. Stoffliche Nutzung führt zu einer deutlich höheren
CO
2
-Reduktion: Der Kohlenstoffspeicher bleibt über die gesamte Verwendungs-
dauer von Holzprodukten erhalten. Andere, in ihrer Herstellung CO
2
-intensive
Materialien werden ersetzt. Am Ende kann noch eine energetische Verwertung
erfolgen, bei der weitere Substitutionseffekte erzielt werden.
Je mehr bewirtschafteter Wald, desto noch weniger CO
2
, desto noch kleiner
unser CO
2
-Footprint.
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14,15,16
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