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Pappel (Aspe)

Weitere Handelsnamen Schwarzpappel, Weiß-, Silberpappel | Zitterpappel, Espe
Englisch Black and White poplar | Aspen
Botanischer Name Populus nigra L.; Populus alba L. | Populus tremula L.

Von den heimischen Pappelarten erreicht die Weißpappel mit 40 m die größten Höhen. Die Kronenformen sind sehr unterschiedlich. Die Rinde der Schwarzpappel ist zuerst glatt, aschgrau und geht in eine braunschwarze, tiefrissige Borke über. Bei der Weißpappel ist sie in der Jugend weißgrau und später auch dunkel. Die Aspe hat anfangs eine glänzende, grüngelbliche Rinde, die dann dunkelgrau wird. Die Blätter sind dreieckig bis rautenförmig. Die Blattstiele sind seitlich zusammengedrückt, dadurch werden sie leicht vom Wind bewegt. Besonders auffällig ist dies bei den längerstieligen Aspen („zittern wie Espenlaub“). Die kleinen Kapseln an den hängenden Fruchtständen entlassen zur Fruchtreife die winzigen Samen, die wegen ihres Haarschopfes, der Samenwolle, nicht zu übersehen sind.

Kulturgeschichtliches

Als ihr Hades, der Gott der Unterwelt, nachstellte, verwandelte sich die Nymphe Leuke flugs in eine Silberpappel. Nun stehen diese Bäume an der Schwelle zur Unterwelt, am Ufer des Flusses der Erinnerung. Sie finden sich aber auch im Wiener Prater. In Hungerwintern wurde früher die innere Rinde von Pappeln als Nahrung roh gekaut. Als ideales Material diente das zähe und leichte Holz zur Herstellung von Holzschuhen – ob als holländische Klompen, norddeutsche Pantinen oder italienische Zoccoli. Aus nämlichen Gründen verlegte man es im 19. Jahrhundert als Verschleißschicht auf der Fahrbahn von Kettenbrücken.

Allgemeines

Von allen heimischen Baumarten sind die Pappeln die schnellwüchsigsten. Neben den drei heimischen Arten, der Schwarz-, Weiß- (Silber-) und Zitterpappel (Aspe/ Espe) gibt es zahlreiche Zuchtformen und Kultursorten. So ist beispielsweise die Graupappel eine Kreuzung aus Aspe und Weißpappel, die Säulen- oder Pyramidenpappel ist eine besondere Wuchsform der Schwarzpappel. Sie ist nur vegetativ vermehrbar. Aus den Anbauten der Zuchtformen stammt der überwiegende Teil des Pappelnutzholzes. Sie haben bereits im Alter von 30 bis 50 Jahren nutzholztaugliche Dimensionen. Das Höchstalter liegt bei der Aspe bei 100 Jahren, Schwarz- und Weißpappel können jedoch bis 400 Jahre alt werden.

Pappel | AspePappel | Aspe lackiert

Pappel | Aspe unlackiert, lackiert

Holzcharakteristik

Die Grenzen der meist sehr breiten Jahrringe sind durch ein schmales, dichteres Spätholzband markiert. Die Anzahl und Größe der Poren ändert sich innerhalb eines Jahrringes kaum, sodass Früh- und Spätholz nicht zu unterscheiden sind. Es ist ein sehr homogenes Holz mit wenig Textur. An Längsschnitten sind die Poren als feine Nadelrisse erkennbar.

Eigenschaften

Die Aspe ist mit einer Darrdichte von 450 kg/m³ das schwerste Pappelholz, die anderen gehören zu den leichtesten heimischen Holzarten (Darrdichte 410 kg/m³). Das Holz ist sehr weich (Brinellhärte 10 – 11 N/mm²), aber zäh. Pappelholz ist befriedigend bis gut zu trocknen. Die Bearbeitbarkeit ist gut, wegen des häufigen Reaktionsholzanteils entsteht aber beim Hobeln oft eine wollige Oberfläche. Es ist gut beiz- und lackierbar, jedoch schlecht polierbar. Das Holz ist sehr anfällig für Pilze und Insekten (Dauerhaftigkeitsklasse 5). Die Tränkbarkeit ist schlecht, nur im Splint gut.

Verwendung

Ein typischer Einsatzbereich für Pappelholz ist die Herstellung von Zündhölzern und Verpackungen (Obstkisten, Spankörbe usw.). Von den Stämmen werden Schälfurniere gemessert und anschließend in entsprechend breite Streifen und Größen zugeschnitten. Ein Teil Pappelholz gelangt in die Sperrholzproduktion, das meiste dient als Industrieholz der Zellstofferzeugung und der Spanplattenindustrie. Die Maserstämme, besonders jene der Schwarzpappel, werden zu begehrten Edelfurnieren verarbeitet.

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