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Der Loom Boom

Der Werkstoff Loom, seit den 1990er Jahren am Markt, ist ein Bild von Sommer, von Leichtigkeit und doch vermittelt ein Loom-Objekt das Gefühl, als würde es mit allen Beinen fest am Boden stehen.

erschienen in
Zuschnitt 10 Werkhalle Holz, Juli - September 2003
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Seit bald 90 Jahren am Markt ist der Werkstoff Loom noch immer voll auf Draht. Loom ist ein Bild von Sommer, von Leichtigkeit und doch vermittelt ein Loom-Objekt ganz besonders das Gefühl, als würde es mit allen Beinen fest am Boden stehen. Das traditionelle Geflecht mit dem zeitlosen Zeug zum Klassiker, das in Veranden in aller Welt zu finden ist, besteht aus einem speziellen, sehr eng gezwirnten und geleimten Papier (eines aus der riesigen Palette von Holzprodukten), das feiner und weicher ist als Rattan und Weide. Es ergeben sich keine losen Enden wie bei der Erzeugung von Korbmöbeln, dadurch ist Loom auch freundlich zu Kleidungsstücken aller Art.

Seine innere Power bezieht das leichte Konstrukt aus dem Draht, der in seinem Kern für die nötige Spannkraft sorgt. Mit edelstahlverstärkten Kettfäden wird es auf dem Webstuhl, im Englischen "loom" genannt, verwoben und auf ein Grundgerüst aus gebogenem Buchenholz oder Rattan gespannt. Loom lässt Luft wie Licht passieren und kann dem Vergleich mit klassischen Hölzern in Gartenmöbeln standhalten. Auch indoor lassen sich Loom-Stücke weltweit sehen. Erfunden und erstmals als Werkstoff eingesetzt wurde Loom vom Amerikaner Marshall Lloyd Burns, der das fein anmutende und doch absolut widerstandsfähige Material verwendete, um im Jahre 1917 einen Kinderwagen zu bespannen. Schon bald erfreute sich das Material, vor allem weil der Transport von Rattanstoffen aus Ostasien immer problematischer wurde, großer Beliebtheit. Loom wurde in allen möglichen Bereichen des Möbelbaus eingesetzt und die schicken Stücke verbreiteten sich rasch über Hotels, Restaurants, Luxusdampfer und sogar Luftschiffe in den privaten Bereich. Auch die Bestuhlung der englischen Königsloge im Londoner Wembley-Stadion mit Loom- Möbeln verhalf dem neuen Material zu seinem exklusiven Touch. Allein bis 1940 wurden in England und den USA mehr als 10 Millionen Lloyd-Loom Stücke hergestellt. Loom aber als eine altmodische Erscheinung im Möbelbau abzutun, wäre auch im Zeitalter gefinkeltster High Tech-Materialentwicklungen ein grober Fehler.

Selbst ein Designgroßmeister wie der Brite Ross Lovegrove widmete der Erscheinung Loom eine gleichnamige, ausgezeichnete Serie - von der Liege »Lounge« bis hin zu Sesseln, Tischen und Hockern. Ein beträchtlicher Anteil modern eingewebter Synthetic-Fasern bietet noch mehr Sitzkomfort und Widerstandsfähigkeit. Aber auch bis zu 80 Jahre alte Möbel, also Loom-Stücke der ersten Stunde, sind mitunter auf Auktionen zu finden und erzielen dort Liebhaberpreise. Bis heute - und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben - finden sich sehr breite und bunte Kollektionen an Loom-Möbeln bei führenden Gartenmöbel-Anbietern.

Loom Serie des Designers
Ross Lovegrove

Klassischer Loom

 

Vertrieb Österreich

Garpa Park & Garten
Seilergasse 8/ II
A-1010 Wien
T +43 (0)1/ 513 19 09
F +43 (0)1/ 513 19 01
info@garpa.at
www.garpa.de
info@loomTM.com
www.lloyd-loom.de
www.loomTM.de
www.loom-furniture.com

LiteraturhinweisLloyd Loom
Wohnen mit klassischen
Korbmöbeln
Lee J. Curtis.
Mosaik Verlag, 2002


verfasst von

Michael Hausenblas

Mitarbeiter der Tageszeitung Der Standard

Erschienen in

Zuschnitt 10
Werkhalle Holz

Nicht nur holzverarbeitende Betriebe errichten ihre Werkstätten in Holz. Es hat sich längst herumgesprochen: Lichterfüllte Produktionshallen und Gewerbebauten mit neuen, experimentellen Holzkonstruktionen schaffen nicht nur ein gutes Arbeits- und Sozialklima, sondern auch hervorragende Energie- und Ökologiewerte. Ihre hohe Leistungsfähigkeit gegenüber anderen Materialien können sie längst beweisen.

6,00 €

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Zuschnitt 10 - Werkhalle Holz