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Zuschnitt 32
Echt falsch

Kaum ein Material wird so oft nachgeahmt wie Holz. Was aber bedeutet die Imitation? Ist sie »Lüge« oder nur Werkzeug im ewigen Spiel zwischen Schein und Sein? Jetzt hineinblättern ...Download (pdf)

Artikel der Ausgabe Zuschnitt 32

Sie besuchen eine Archiv-Seite. Möglicherweise sind nicht alle Darstellungen korrekt bzw. vollständig.

Virtuosität des Scheinbaren im Palais Epstein von Theophil Hansen

Die Decke im Palais Epstein sieht aus wie aufwändige Schnitzarbeit, ist aber lasierter Gipsstuck. Die Imitation war für Theophil Hansen Teil einer orchestrierten räumlichen Gesamtwirkung.

Holz mit Holz fälschen
Vom Furnier und seinen Verwandten

„Dünnes Deckblatt aus wertvollem Holz, das auf Holz von geringerer Qualität aufgeleimt wird,“ so definiert der Duden den Begriff Furnier.

Botschaft Holz
»House of Sweden« in Washington

Botschaft mit Fälschung: Sechs verschiedene computergenerierte Bilder von überlebensgroßen Holzmaserungen im Siebdruckverfahren wurden auf die Glasplatten der Balkonbrüstungen appliziert.

Natur geschichtet
Eingangspavillon Schloss Lackenbach

Ein Bau in Holzskelettbauweise und Glasfassade: Diese ist nicht durchgehend transparent, sondern mit einem Holzfurnier hinterlegt. Das Innere ist mit dunkel gebeizten Eichendielen ausgekleidet.

The Mistake by the Lake oder: Jedem das Seine

Kinder, die auch während der kalten Winter in Buffalo, New York, auf den Schulbus warten: Besorgte Eltern errichteten Wartehäuschen aus Holz in unterschiedlichen Farben und Formen.

Paradox – Ein Plastikstuhl aus Holz

Der „Plastic Chair in Wood“ sieht aus wie sein Doppelgänger aus Plastik, ist aber aus lackiertem Ulmenholz. Für die Massenproduktion ungeeignet, betrug die Auflage nur 50 Stück.

Holz in der Beiz
Eine kulinarische Reise

Der Typus der meist hölzern ausgekleideten Gaststube ist verschwunden. Was bleibt, sind Endlossimulationen, die sich so lange selbst übersetzen, bis die letzte Transkription den Originaltext ersetzt.

Sprache als Hintergrund
Hermann Czech und seine Architektur jenseits des Materials

Hermann Czech »erlaubt« sich Täuschungen von Materialien, um jene atmosphärische »Selbstverständlichkeit« zu erreichen, die einen als Nutzer zuerst beeindruckt und dann in Ruhe lässt.

Massives Leichtgewicht

Die Dreischichtplatte ALFA.G3 besteht aus dünnen Decklagen aus Laubholz und einer speziellen Mittellage. Trotz ihrer großen Stärke wiegen sie bis zu 40 % weniger als eine entsprechende Vollholzplatte.

Feuerprobe

Die Feuerschale „Lotus“ misst im Durchmesser circa einen Meter, die Rillen an der Innenwand verleihen den Holzscheiten mehr Standfestigkeit. Der Entwurf stammt von Designer Roderick Vos.

Brettlsause

Die romantischen Brettchen in Postkartenformat sind Leichtgewichte, also briefträgerfreundlich, und hat die Herzensdame in dieser schnelllebigen Welt keine Zeit für Waldspaziergänge, ist das auch kein Problem mehr.

Tischlein duck dich

Man muss schon zweimal hinschauen, bis man darauf kommt, was der Designer Matteo Ragni hier für Poltrona Frau ersonnen hat. Es ist ein Couchtisch, der aber auch als Behältnis dienen soll.

Klotz am Ohr

Wenn das die Bäume wüssten: „Hulger Pappa* Phone“ nennt sich das erste Skype Phone aus Holz, das handgemacht und aus amerikanischer Walnuss sowie einem Teil Messing daherkommt.

Wim Delvoye

Die Verfremdung von Oberflächen und das Spiel mit dem Schein und dem Sein sind maßgebliche Faktoren in der Kunst des belgischen Künstlers. Die Arbeit „Beauty is only skin-deep“ steht exemplarisch für diese Methodik.