Zuschnitt 22
Wasserkontakt

Die schwimmende Plattform mitten im Hafen von Kopenhagen bietet ein Sport-, Kinder-, Sprung- und Familienbecken. Die Beplankung der tragenden Unterkonstruktion besteht aus finnischer Kiefer.

Holz verhält sich antibakteriell: Vor allem die starke hygroskopische Wirkung und der damit einhergehende Wasserentzug schafft für Bakterien eine lebensfeindliche Umgebung.

Die Höchstgeschwindigkeit des aufsteigenden Wasserstroms beträgt bei Laubbäumen je nach Leitungsdurchmesser 1 bis 44 Meter in der Stunde, bei Nadelbäumen ein bis zwei Meter.

Die alte „Klause“ aus Lärchenholz versperrt den Abfluss vom See in die Traun, staut das Wasser und ermöglicht so, die mit Salz beladenen Boote von den Untiefen des Sees in den Fluss zu bekommen.

Der 841 Meter lange Holzsteg über den Zürichsee ist, über seine Funktion als Weg hinaus, auch raumbildendes, architektonisches Element.

Ein Gebäude auf Holzpfähle zu setzen, bedeutet neben dem Vorteil der Dauerhaftigkeit, den Holz unter Wasser (bzw. unter Luftabschluss) bietet, auch gute Bearbeitbarkeit und eine kurze Ausführungszeit.

Der Rhythmus des Ruderns bestimmte den Entwurf und führte zu einer Konstruktion sowie zu einer wellenartigen Dachform, die sich aus der Drehung der Leimholzträger rund um eine zentrale Achse ergaben.

Durch thermische oder chemische Behandlung kann Holz modifiziert und somit u.a. Veränderung des Feuchtegehalts, Quell- und Schwinderscheinungen reduziert werden.

Der Erstkontakt zwischen Mensch, Wasser und Holz findet meist in Form von Rindenschiffchen statt, die von geduldigen Bezugspersonen in verklärter Erinnerung an ihre eigene Kindheit hergestellt werden.

Die "Forcola" ist der aufragende, kurvige Stützteil insbesondere von Gondeln, in dem der Riemen gelagert wird, um die Boote ruderfähig zu machen. Nussholz, Birne und Kirsche kommen zum Einsatz.

Der legendäte „Surfer-Fotograf“ LeRoy Grannis hielt in den sechziger und siebziger Jahren das bunte Treiben in den kalifornischen Surferparadiesen fest. Sein Brett aus Redwood-Planken wog noch fünfzig Kilo.

Hans Schabus zum Teil brachiale Eingriffe in bestehende Architektur dienen auch der Wahrnehmungserweiterung und Bewusstseinsbildung dessen, was Raum und folglich Zeit für jeden Menschen ausmachen.