Forschung
Kreuzrippendecke X-Floor
Die Kreuzrippendecke X-Floor ist eine Holz-Beton-Verbunddecke, die aber
im Vergleich zur üblichen
hbv
-
Decke in zwei Tragrichtungen wirkt. Sie ist
circa
240
cm breit. Die Holzrippenelemente aus schichtverleimten Platten
sind standardisiert, die erforderliche Bewehrung und eventuell die Instal-
lation wird bereits im Werk eingelegt, nach erfolgter Montage wird vor
Ort betoniert.
Ingenieur
Hermann Blumer, Waldstatt⁄ CH,
Stand
wird bei der Überbauung Sihlbogen, Zürich, erstmals eingesetzt (Fertigstellung
2013
)
SwissWoodConcreteDeck
Das Prinzip der klassischen Holz-Beton-Verbunddecke wurde hier umge-
dreht: Es ist ein Hohlkastenelement mit einer Furnierschichtholzplatte in
der Druckzone, mit Rippen aus Brettschichtholz und einer unteren vor-
fabrizierten Betonplatte mit integrierter Thermoleitung zur Deckenkühlung.
Rein statisch liegt die Betonplatte, welche vornehmlich auf Druck effizient
wirkt, auf der falschen Seite. Alle anderen Aspekte wie der Brand- und
der Schallschutz, das Integrieren einer Deckenkühlung in die Betonplatte
und die weiße Deckenuntersicht sprechen für diese Anordnung“, so der
Forschungsbericht. Neben dem Aufbau macht man sich hier auch Ge-
danken über die Herstellungsabläufe. Vorgeschlagen wird, das vorfabri-
zierte Rippenelement inklusive der vormontierten Haustechnik und der
oberen Platte im Betonwerk in den Frischbeton einzulegen und nach der
Trocknung das Element zum Montieren zur Baustelle zu fahren. Die Kon-
struktion ist zum internationalen Patent angemeldet.
Forschungspartner
Renggli
ag
,
Sursee⁄ CH,
, Berner Fachhochschule
Architektur, Holz und Bau, Bern⁄ CH,
, Pirmin Jung Ingenieure für
Holzbau
ag
,
Rain⁄ CH,
Makiol +Wiederkehr, Beinwil am See⁄ CH,
, Jomos Gruppe, Balsthal⁄ CH,
,
rekag ag
,
Nebikon⁄ CH,
Stand
Forschung
Building Construction with Composite Elements of
Woodconcrete Compounds and Timber
Die klassischen Holz-Beton-Verbunddecken sind
Sandwichkonstruktionen aus einer druckfesten
Schicht aus Normalbeton mit mineralischen Zuschlä-
gen und einer „verlorenen“ Schalung und Zuglage
aus Holz (Schnittholz, Brettschichtholz, Brettsperr-
holz etc.). Die schubfeste Verbindung der Lagen
wird durch montageintensive mechanische Verbin-
der oder durch Formschluss hergestellt.
Im laufenden
ffg
-
Bridge-Projekt Building Construc-
tion with Composite Elements of Woodconcrete
Compounds and Timber wird versucht, das System
durch schlankere Holzzuglagen, durch einfachere
Verbindungstechniken und durch Gewichtsreduktion
beim Beton zu optimieren. Dabei wird auf den schon
seit Jahrzehnten bekannten, industriell erzeugten
Holzleichtbeton zurückgegriffen, bei dem statt
schwerer mineralischer Zuschläge Holzteilchen wie
Sägemehl, Holzwolle, Hackschnitzel etc. zur Ge-
wichtsreduktion und zur Verbesserung der Quer-
zugfestigkeit verwendet werden. Ausgangsmateri-
alien sind marktübliche Holzspanplatten. Durch
den Einsatz von mineralisierten Holzzuschlagstoffen,
von mineralischen Feinzuschlägen und neuen Ze-
mentarten mit geringem CO
2
-
Ausstoß sollen die
Schub- und Druckfestigkeiten der Mischungen und
deren Ökobilanz verbessert werden. Ziel sind Ver-
bundkonstruktionen für Decken und Wände im Neu-
bau und bei der Sanierung mit geringem Gewicht
und guten Eigenschaften bezüglich Tragfähigkeit,
Aussteifungswirkung, Schwingungen, Schallabsorp-
tion und Brandbeständigkeit, die zu konkurrenz-
fähigen Kosten hergestellt werden können.
Wolfgang Winter
ordentlicher Professor am Institut für Tragwerksplanung und
Ingenieurholzbau (
iti
)
der
tu
Wien,
Alireza Fadai
Senior Scientist am Institut für Tragwerksplanung und
Ingenieurholzbau (
iti
)
der
tu
Wien
Sonderformen der Holz-Beton-Verbunddecke
Service
Holzbau der Zukunft ist ein Forschungsvorhaben, das vom Lehrstuhl für
Holzbau und Baukonstruktion an der Technischen Universität München
unter Leitung von Stefan Winter und Mike Sieder betrieben wurde.
In Form von zwanzig Teilprojekten wurden die ungenutzten Potenziale
des Baustoffs Holz von der Grundlagenforschung im Wald bis zu inter-
netbasierten Datenbanken für Wissenschaft und Wirtschaft beleuchtet.
Für unser Thema erwähnenswert sind dabei folgende Projekte:
Teilprojekt
15
Brettstapel- und Brettsperrholzflächen bzw. -bauteile
einschließlich Verbindungen sowie Verbundkonstruktionen
Teilprojekt
16
Holzbeton
Teilprojekt
17
Holzleichtbeton im Fassadenbereich
Die Ergebnisse sind im Internet als Download verfügbar: