2012
2011
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2010
2009
Karla Black
geboren
1972
Alexandria,
Schottland
Studium an der Glasgow
School of Art
lebt und arbeitet in Glasgow
Die schottische Künstlerin Karla Black arbeitet in
ihren Installationen mit eher ungewöhnlichen Ma
terialien: Sie vermengt Gipspulver, Farbpigmente
und Gesichtspuder miteinander und streut diese
Mischung in dünnen Schichten auf die Ausstellungs
böden. Transparente sowie eingefärbte Zellophan
folien (ein Zellulosederivat) hängt sie zusätzlich in
Girlanden- oder Wolkenform von der Decke ab. Sie
arbeitet in einem prozessorientierten und perfor
mativen Akt vor Ort, ihre Arbeiten sind raumspezi
fisch und werden oft nach dem Ende der jeweiligen
Ausstellung zerstört. Sie erzeugen den Eindruck
einer Momentaufnahme, die zwar zu Ende gedacht
ist, die aber aufgrund ihrer Materialität und Fragi
lität einem ständigen Wandel unterworfen ist. Das
unmittelbare physische Erleben dieser Installationen
nimmt in den künstlerischen Überlegungen Blacks
einen wichtigen Stellenwert ein. Durch ihre zeitge
nössische Materialikonografie will sie den Besucher
in diese Erfahrung mit einbeziehen. Haushalts- und
Körperpflegeprodukte wie Zellophan, Badekugeln,
Seife oder Lidschatten stellt sie in ihren Installatio
nen gleichberechtigt neben traditionelle Materia
lien der Bildhauerei, wie Marmor und Bronze, und
schafft damit eine gewisse Vertrautheit und Nähe.
Auf diese Weise will Karla Black das Bewusstsein
für eine vergängliche Ästhetik schärfen und zu
gleich den klassischen Skulpturenbegriff erweitern.
In einer ihrer neuesten Arbeiten, „Empty Now“, die
sie für die Gallery of Modern Art (GoMA) in Glasgow
konzipiert hat, füllte Karla Black den Ausstellungs
raum des klassizistischen Gebäudes mit
17
Tonnen
Sägemehl. Dieses schichtete sie – farblich vonein
ander getrennt – in Segmenten zu einem Quader
auf. Die farblich unterschiedlichen Holzspäne ver
weisen auf die wechselhafte Geschichte des Aus
stellungsortes. Dieser wurde als Stadthaus eines
vermögenden Tabakhändlers erbaut und später zur
Bank, Börse, Bibliothek und schließlich zu einem
Ort für zeitgenössische Kunst umfunktioniert. Von
der tonnengewölbten Decke hängen gebündelte
transparente Zellophanfolien, die – stellenweise
mit goldenen Farbpartikeln versehen – das von
oben und von der Seite einfallende Licht reflektie
ren und dabei wie dekonstruierte Lüster wirken.
Black ändert mit dieser Installation nicht nur den
architektonischen Rhythmus des Ausstellungs
raumes, indem sie die horizontale Ebene durch den
wuchtigen Block betont und die Dominanz der ko
rinthischen Säulen in den Hintergrund treten lässt,
sie erzeugt auch mit einfachen Materialien eine
Form, die den Anspruch des Klassizismus auf zeit
lose Ästhetik aufgreift.
Kuratiert vom Museum
Moderner Kunst Stiftung
Ludwig Wien
Einzelausstellungen
(
Auswahl)
Schinkel Pavillon, Berlin
Gallery of Modern Art,
Glasgow
54
.
Biennale von Venedig,
Palazzo Pisani, Venedig
Capitain Petzel, Berlin
Ten Sculptures, Kunsthalle
Nürnberg, Nürnberg
Modern Art Oxford, Oxford
Gruppenausstellungen
(
Auswahl)
Everywhere and on
everything, kurimanzutto,
Mexiko-Stadt
Before the Law, Museum
Ludwig, Köln
Turner Prize
2011
,
baltic
Centre for Contemporary
Art, Gateshead
Neue Alchemie, Landes
museum Münster, Münster
Neugierig?, Kunst- und Aus
stellungshalle der Bundesre
publik Deutschland, Bonn
Reduction & Suspense,
Magazin
4
,
Bregenz
Nothing to say and I am
saying it, Kunstverein
Freiburg, Freiburg
Stefan Tasch
Stefan Tasch
Studium der Kunstgeschich
te in Wien und Edinburgh
Arbeit in verschiedenen
Museen und Galerien
Holz(an)stoß
Karla Black