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zuschnitt
59.2015
Editorial
Wienmitten im Juli. Es ist heiß – sehr heiß. Solch
hohe Temperaturen gab es seit Beginn der Wetter-
aufzeichnungen noch nicht. Ob dies schon die
Auswirkungen des Klimawandels sind oder nur
eineWetterkapriole? Immerhin ist es ein passendes
Symbol, sichmit demHolzbau in der Stadt zu be-
schäftigen.
Da die Klimaerwärmung in direktem Zusammen-
hangmit unseren CO
2
-Emissionen steht, müssenwir
weniger C0
2
-Emissionen verursachen. Holz hat die
wunderbare Eigenschaft, der Luft Kohlendioxid zu
entziehen:
1
m
3
verbautes Holz bindet
1
Tonne CO
2
.
Damit leistet der Baustoff einenwichtigen Beitrag
zur Klimaschonung. In der Tat hat die Holzbautätig-
keit in einigen Städten zugenommen. Jahrhunderte-
langwar demHolz in der Stadt lediglich dasMetier
der Decken undDächer vorbehalten. Wir wollten
wissen, warum es jüngst zu einer urbanen Eigen-
ständigkeit und Präsenz in der steinernen Stadt
zurückgefunden hat.
Dafür habenwir vier Städte –Wien, München,
Zürich und London – unter die Lupe genommen:
Vor welchenHintergründen hat der Holzbau sich
hier entwickelt, welcheMotivationen und Strate-
gien von Architekten, Bauherren und der öffent-
lichen Hand stecken dahinter? Der Klimaschutz
ist einer davon. Dies ist, so die Stadtporträts,
nicht das einzige Argument für das Bauenmit
Holz in der Stadt.
Holz kannmit seiner schnellen, trockenen Bauweise,
seiner atmosphärischen Komponente unter den
verschärften Bedingungen einer Großstadt Großes
leisten.
Schauenwir nachWien. Zum zweitenMal nach
zehn Jahren wurde der Holzbaupreis für Wien,
der wienwood
15
, ausgelobt. Aus
76
Einreichungen
wurden sechs Bauten prämiert und fünf aus-
gezeichnet (siehe beiliegende Broschüre zum
wienwood
15
). Die prämierten Gebäude leisten
architektonisch und städtebaulich einenwichtigen
Beitrag zu einer qualitätvollen Stadtentwicklung.
Im Resümee der Jury heißt es: „Die heuer prämier-
tenGebäude zeigen, dass der Einsatz moderner
Holztechnologien speziell bei mehrgeschossigen
Wohnanlagen eine größere Selbstverständlichkeit
bekommen hat. Die Planungsteams und Bauherr-
schaften dieser Projekte wussten die konstruktiven,
ökologischen und gestalterischen Vorzüge der
Holzanwendung zu nutzen.“
Wien, München, Zürich oder London – jede Stadt
ist anders, verfolgt ihre eigenen Zukunftsstrategien
und gesetzlichen Bestimmungen. Und doch sind
die Argumente für denHolzbau im Endeffekt über-
all die gleichen: Wennwir eine nachhaltige Stadt-
entwicklung verfolgen, dann könnenwir auf den
nachwachsenden und CO
2
-neutralen Baustoff nicht
verzichten, dannmüssenwir das Bauenmit Holz
forcieren. Voila! Da wird das Holz zum Städter.
World Conference on Timber Engineering
2016
inWien
Die alle zwei Jahre stattfindende internationale Holzbaukonferenz
wcte
findet
vom
22
. bis
25
. August
2016
inWien statt. Sie wird
2016
von der
tu
Wien unter
der Leitung von Prof. WolfgangWinter und Prof. Josef Eberhardsteiner organi-
siert undwill als Leitkonferenz des internationalenHolzbaus neben den tradi-
tionellerweise teilnehmendenOrganisationen aus den Bereichen Forschung und
Normung, den Baubehörden etc. verstärkt Personen aus der Praxis wie Planer,
gewerbliche und industrielle Holzbaubetriebe, die Zulieferindustrie und den
Handel ansprechen, um den Kontakt und Austausch untereinander zu fördern.
Bereits jetzt kannman sich dafür anmelden bzw. Beiträge einreichen.
Siehe: wcte
2016
.conf.tuwien.ac.at
wienwood
15
proHolz Austria prämiert
2015
, zum zweitenMal
nach
2005
, in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien
und demArchitekturzentrumWien, herausragende
Holzbauten in der Bundeshauptstadt. Mit dem
wienwood sollen das Bewusstsein für die hohen
gestalterischen Qualitäten des Holzbaus gestärkt
sowie dessen ökologische und klimaschonende
Eigenschaften hervorgehobenwerden.
Ausführliche Informationen:
Anne Isopp
Inhalt
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