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auch der Parallelen der Wood First Rule
zur sogenanntenMerton Rule bewusst,
wonach inGroßbritannien „neue kommer-
zielle Gebäudemit einer Größe vonmehr
als
1.000
m
2
mindestens
10
Prozent ihres
Energiebedarfs aus erneuerbarer, vor Ort
produzierter Energie deckenmüssen“,
und begann diese Regelung auf das
Bauenmit Holz umzulegen. Im Lauf des
Frühjahrs
2012
traf sichHopkins mit
verschiedenen Planungsbehörden vor
allem in London, aber auch in Bristol,
Brighton undManchester. InHackney, wo
man bereits mit Brettsperrholz-Bauten
vertraut war, zeigteman sich besonders
interessiert. Hier war man sich der Werbe-
wirksamkeit einer „Hackney-Regel“ be-
wusst und deshalb sehr daran interessiert,
Hackney zur erstenWood-First-Gemeinde
des Landes zumachen. Als nächsten
Schritt organisierteHopkins imMai
2012
eine Konferenz, um im Bezirk auf Wood
First aufmerksam zumachen. Nicht be-
dacht hattenHopkins, die Gemeinde und
Hopkins’ Unterstützer aus der Holz-
industrie aber die Reaktionen aus jenen
Segmenten des Bauwesens, die für andere
öffnen“, sagt Hopkins. Auf die Frage, ob es
schwierig sei, für solche Projekte Kredite
zu bekommen, meint AndrewWaugh, dass
es eine größere Herausforderung sei, die
Versicherungen von der Holzbauweise zu
überzeugen als die Banken. Aber auch das
ändere sich.
In keinem anderen Bezirk von Londonwird
so viel mit Brettsperrholz gebaut wie in
Hackney. Waugh zufolge besteht nun die
Aufgabe darin, die gut zwanzig Brettsperr-
holz-Bauten inHackney und ihren Beitrag
zur Kohlenstoffreduktionweltweit bekannt
zumachen. Hackneys Holzbauten, wenn
auch von geringer Anzahl, sind als Symbol
für die Zukunft von großer Bedeutung.
Oliver Lowenstein
ist Chefredakteur von FourthDoor Review,
einem britischen Kultur- undÖkologiemagazin.
Materialien und Produkte einstehen. Die
Beton-, Ziegel- und Stahlindustriemachten
gegen die Regelung Front und drohten
mit einer Klage wegenWettbewerbsbe-
schränkung. Die Architekturpresse griff
die Geschichte auf und berichtete in ver-
schiedensten Artikeln über Vor- undNach-
teile unterschiedlicher Baustoffe, was
hitzigeDebatten im Internet nach sich zog.
Hackney, der zweitärmste Verwaltungs-
bezirk des Landes, verfügte nicht über die
finanziellenMittel, den Kampf vor Gericht
auszufechten, auch begann sich die aus-
drückliche Unterstützung von Seiten der
Holzindustrie in Luft aufzulösen. Seitdem
ist, wieHopkinsmeint, Wood First zu einer
informellen Regel geworden.
DerWeg in die Zukunft
„Hackney hat sehr viel dazu beigetragen,
dass sich die Brettsperrholz-Bauweise
verbreiten konnte. Durch das Beispiel des
Bezirks ist es möglich geworden, mit gro-
ßen Bauunternehmen ins Gespräch zu
kommen, ihnen zu zeigen, wiemanmit
Holz bauen kann, und ihnen die Augen für
die Argumente für das Bauenmit Holz zu
Crossrail Station, CanaryWharf
CanaryWharf, London⁄ GB
Bauherr
CanaryWharf Contractors (Crossrail) Ltd., London⁄ GB,
Planung
Foster +Partners, London⁄ GB,
Holzbau
WiehagGmbH, Altheim⁄ A,
Fertigstellung
2014
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...32
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