Der Ortsteil Muntlix liegt im Talbereich der Vorarl-
berger Gemeinde Zwischenwasser. Hier bilden
Gemeindeamt, Schule und Kindergarten in enger
Nachbarschaft zueinander das gemeinsame Zen-
trum des Ortes. Der Kindergarten, der
2013
fertig-
gestellt wurde, geht auf einenWettbewerbsentwurf
des Bregenzer Architekturbüros Hein zurück und
wurde von diesem als Generalplaner bis ins Detail
angeleitet und umgesetzt. Der zweigeschossige,
quadratische Hauptbaukörper steht als Holzstän-
derbau auf einemUntergeschoss aus wasserun-
durchlässigem Beton. Die Kompaktheit kommt der
thermisch optimierten Ausführung als Passivhaus
entgegen. Vier angehängte Loggien, die als Kalt-
räume vom Fassadenschirmmitumhüllt sind, ver-
wandeln das einfache Volumen in einen Pavillon,
der sich nach allen vier Seitenmit der Umgebung
verbindet und vielseitig bespielbare Außenräume
bildet. Die Synthese aus klarer Geometrie und
raffinierter Verzahnung setzt sich im Inneren bei
der Organisation der Gruppen-, Gemeinschafts- und
Nebenräume fort. Eine breite Erschließungszone in
der Mitte dient als Garderobe und als geräumige
Verbindungspassage zwischen den einzelnen Be-
reichen. Bei der Auswahl der Materialien wurde
auf Regionalität und baubiologische Qualität
geachtet. DasWeißtannenholz der Wände und
Möbel stammt aus demGemeindegebiet, die Erde
für die Stampflehmböden vomAushub amBauplatz.
TobiasHagleitner
1981
inBregenz geboren, studierte an der Kunstuniversität Linz
Architektur und lebt als Künstler, Ausstellungsmacher undAr-
chitekturvermittler inOberösterreich. Er ist Architekturkritiker
der OberösterreichischenNachrichten und schreibt für die vom
vai Vorarlberger Architektur Institut kuratierte Baukulturreihe
„Leben&Wohnen“ in denVorarlberger Nachrichten.
50
m
Standort
Fidelisgasse
1
, Zwischenwasser⁄ A
Bauherr
Gemeinde Zwischenwasser, Zwischenwasser⁄ A,
Planung
Hein architekten, Bregenz⁄ A,
Statik
ssd
Beratende Ingenieure, Röthis⁄ A,
Holzbau oa.sys baut GmbH, Alberschwende⁄ A,
Fertigstellung
2013
KindergartenMuntlix
Tobias Hagleitner
Ökobilanz
Konstruktion
Außenwand
Holzständerkonstruktionmit Zellulosedämmung
undHolzfassade inWeißtanne
Wandstärke
49
cm
U-Wert
0,14
W⁄ m
2
K
Dach
Brettschichtholz,
30
cmWärmedämmung, dreilagige Bitumenbahn
Dachaufbau
89
cm
U-Wert
0,08
W⁄ m
2
K
Treibhauspotenzial
0,9455
kgCO
2
-equiv.⁄ m
3
EBF
a
Primärenergie, erneuerbar
17,46
kWh⁄ m
2
EBF
a
Primärenergie, nicht erneuerbar
23,19
kWh⁄ m
2
EBF
a
BerechnungÖkobilanz
Energieinstitut Vorarlberg, Dornbirn⁄ A,
Betrachtungszeitraum
100
Jahre für Gebäude ohne Betrieb
Baudatenbank
Gebäudekennwerte
Bruttogeschossfläche (
bgf
)
1.220
m
2
Energiebezugsfläche (
ebf
)
793
m
2
Bruttorauminhalt (
bri
)
4.350
m
3
Heizwärmebedarf
13,0
kWh⁄ m
2
EBF
a
Primärenergiebedarf
90,6
kWh⁄ m
2
EBF
a
Stromerzeugung
Photovoltaikanlage,
Wärmepumpemit Tiefensonde
„Holz ist der Baustoff aus den heimischenWäldern. Wir haben ja genug davon.“