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Holzböden im Außenbereich

So gelingt die Terrasse aus Holz

Terrassenbelag aus Lärche © Florian Lierzer

Holzbeläge im Freien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Beachtet man ein paar Grundregeln bei Konstruktion und Pflege, sind sie auch dauerhaft und langlebig.

Holz ist warm und fühlt sich gut an. Es ist hygienisch, schadstoffarm und CO2-neutral. Als Naturprodukt fügt es sich nahtlos in die Gartenumgebung ein und eröffnet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Holzböden im bewitterten Außenbereich sind jedoch extremen Belastungen ausgesetzt. Damit Sonne, Regen, Wind und Temperaturschwankungen dem Balkon- oder Terrassenbelag aus Holz nichts anhaben können, müssen einige Grundsätze unbedingt beachtet werden.
 

Wahl der Holzart

Eine der wichtigsten Eigenschaften für den Einsatz von Holz im Außenbereich ist die natürliche Dauerhaftigkeit. Unter den heimischen Hölzern ist diese bei Eiche und Robinie besonders hoch. Auch Lärche weist unter der Voraussetzung, dass sie ohne Erdkontakt zum Einsatz kommt, gute Werte auf. Ebenso zeichnen sich tropische Holzarten durch eine hohe natürliche Dauerhaftigkeit auf. Wenn diese verwendet werden, ist insbesondere auf zertifiziertes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft (z.B. PEFC- oder FSC-Siegel) zu achten. Modifizierte Hölzer wie Thermoholz oder Wood Plastic Composites (WPC) sind ebenfalls von hoher Dauerhaftigkeit.

Die Farbe der jeweiligen Holzart sollte bei der Materialwahl nicht überbewertet werden. Alle unbehandelten, bewitterten Holzoberflächen nehmen nämlich mit der Zeit eine ähnliche, graue Färbung an. Die Verwitterung ist eine natürliche Veränderung und stellt keinen Mangel dar. Einzige Möglichkeit, das Vergrauen zu verhindern, ist eine Behandlung mit Ölen oder Lasuren. Einmal streichen bedeutet jedoch immer streichen: Wer sich für einen Anstrich entscheidet, muss diesen in relativ kurzen Intervallen (mind. 1 mal jährlich) wiederholen.

Konstruktiver Schutz vor Nässe

Oberstes Gebot ist es, eine längere Durchfeuchtung der Holzböden im Freien zu verhindern und ein rasches Abtrocknen zu gewährleisten. In feuchtem Holz siedeln sich holzzerstörende Pilze an, es kommt zu Fäulnisschäden und zum Versagen der Konstruktion. Schutz vor Nässe wird durch eine gut durchlüftete Konstruktion erreicht. Die Kontaktflächen zwischen den Hölzern sollten so gering wie möglich sein, Bodenkontakt sollte gar nicht oder nur kaum bestehen. Kunststoffpads können liegende Holzroste vor direktem Bodenkontakt schützen. Um Wasser abzuleiten, sollte der Untergrund horizontaler Holzkonstruktionen mit einem Mindestgefälle  von 2 Prozent ausgeführt werden.

Das richtige Brett richtig verlegt

Um Verwerfungen, Rissen und Schädlingsbefall vorzubeugen, sollte der Feuchtegehalt der verwendeten Hölzer zwischen 12 und 18 Prozent liegen. Die Bodenbretter sollten eine Breite von max. 120 mm haben, ideal sind 80 bis 100 mm. Die Dicke ist in Abhängigkeit vom Abstand der Traghölzer zu wählen, sollte jedoch mind. 24 mm betragen. Damit die Fugen trotz Quellen bei Nässe offen bleiben und Schmutz durchfallen kann, sollten sie mind. 7 mm breit sein. Das gilt auch für die Brettlängsstöße.

Riss- und Schieferbildung kann durch die Verlegung der Bretter mit der kernabgewandten (linken) Seite nach oben und/oder durch die Verwendung von Rift- und Halbriftbrettern anstelle von Brettern mit liegenden Jahrringen vermieden werden.
 

Wie befestigen

Am besten eignen sich Verbindungsmittel aus nicht rostenden Legierungen. Unverzinkte Nägel und Schrauben sollten überhaupt nicht, verzinkte nur für verdeckte Befestigungen verwendet werden. Bei einer Verletzung der Zinkschicht sind nämlich Korrosion und damit eine Verfärbung des Holzes nahezu unvermeidbar. Zu tief eingedrehte Schrauben auf waagrechten Oberflächen verursachen Staunässe. Gerbstoffreiche Hölzer wie Eiche oder Lärche verfärben sich bei Kontakt mit Eisen dunkel.
 

Staunässe in der Nutzung vermeiden

Holzböden im Außenbereich sollten immer gut luftumspült bleiben. Daher sind Blumentöpfe, Pflanzentröge oder Sonnenschirmständer vom Untergrund abzuheben, z.B. durch Unterlegen von mind. 2 cm dicken Holzleisten. Einmal im Jahr ist eine sorgfältige Reinigung, bei der Verschmutzungen durch Erde oder Laub entfernt werden, zu empfehlen.


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