Umbau B1G
Daten zum Objekt
Standort
Nordgasse 30, 2201 Gerasdorf
Bauherr:in
Architektur
juri troy architects, www.juritroy.com
Statik
MaDou konstrukt:ING GmbH, http://www.konstrukting.at/
Holzbau
LUDWIG PÖLL GMBH, www.poell.cc
Fertigstellung
2022
Typologie
Zu Beginn dieses Umbaus traten die Bauherren mit einem Wunsch an das Architekturbüro heran – das Haus das sie geerbt hatten erhalten, aber so umbauen zu wollen dass es nicht wiederzuerkennen ist. So wurde schlicht und einfach das Gebäude komplett neu gedacht. Aus Satteldach wird Flachdach und eng verschachtelte Zimmer weichen offenen Räumen mit großzügigen Verglasungen. Ein neuer Anbau im Norden schafft die ebenerdige Anbindung an den Garten und gleichzeitig mehr Raumhöhe für die Wohnküche. Das Gebäude befindet sich in Gerasdorf nördlich von Wien. Am Rande einer Einfamilienhaussiedlung, umgeben von weitläufigen Spargelfeldern im Norden und Osten. Im Zuge des Umbaus wurde die Garage im Osten entfernt und das Gebäude um einen Anbau im Norden erweitert. Zusätzlich wurde ein Nebengebäude mit Carport im Westen ergänzt. Jetzt eröffnet sich der weite Blick in die Felder und Licht strömt von Ost und West in die Wohnräume. Die äußere Tragstruktur des Bestandsgebäudes bleibt erhalten und wird durch eine allseitig umlaufende Holzfassade mit Holzfaserdämmung eingefasst. So wird das Gebäude gestalterisch wie auch energetisch aufgewertet. Eine Photovoltaikanlage ergänzt das Energiekonzept. Perforierte Metallschiebeläden an den Fenstern bieten Sonnenschutz und generieren straßenseitig Privatheit. Das Nebengebäude positioniert sich als schlichter Holzkubus neben dem Wohnhaus. Im Innenraum dominieren helle Lehmputzoberflächen und eine Fußbodenheizung sowie ein Kamin sorgen für ein behagliches Innenraumklima.
Holzanteil:
- Brettstapeldecke 12cm beim Bestand: 17,2m³
- Brettsperrholz Zubau/Carport/AR: 32,2m³
- Holzriegelfassade (exkl. Hinterlüftete Weißtannenfassade): 7,8m³
Pläne
Begründung der Jury
Ein Umbau der es in sich hat! Die Auftraggeber wollten vom Bestand nichts mehr sehen. So hat der Architekt quasi mit Bleistift und Radiergummi begonnen den Bestand zu säubern, unnötiges abzuschneiden, Großzügigkeit zu schaffen um mit der harzfreien, astreinen Tanne eine Erholungszone am Rande der Wohnsiedlung aus den 1960ern zu schaffen. Die angrenzenden Felder werden durch die große Fenster- und Türöffnungen fast ins Haus integriert; zumindest hat man beim Ausblick auf die Felder den Eindruck am Land zu leben.
Der Außenbereich wird ebenso von der sägerauhen, unbehandelten Tanne beherrscht. Schön abzulesen sind die verschieden bewitterten Fassaden. Die senkrechte Anordnung der schmalen Bretter läßt eine gleichmäßige Vergrauung entstehen, mit der sich der Baukörper zusehend in die Umgebung der Felder einfügt. Die angebauten Baukörper für Wohnraum und Carport mit Abstellraum bilden mit dem Bestand eine Einheit.