Die Erweiterung von zwei identen Gebäuden mit zusätzlichen Wohnungen, Sozial- und Freizeiträumen und einer neuen Erschließung eignet sich für den Einsatz von seriellen und modularen Lösungen.
Der Bauplatz besteht aus zwei identen Wohnheimen für Studierende, errichtet Mitte der 1980-er Jahre in Vič, Cesta v Mestni Log 70-72, im südlichen Teil von Laibach. Angrenzend im Westen befindet sich ein Sportpark, das Umfeld ist ansonsten von niedrigen Wohngebäuden, Sportplätzen und Grünflächen charakterisiert, die Zufahrt für PKWs und das Angebot an Parkraum sind eingeschränkt. Seit 1949 wird der Bereich mit zahlreichen Gebäuden zur Unterbringung von Studierenden der Universität Laibach und von Schüler:innen der weiterführenden Schulen genutzt.
Die Bestandsgebäude weisen je vier Geschosse und eine idente Struktur auf. Jedes Geschoss besteht aus vier Reihen von Wohnungen mit 6 Zimmern und Nebenräumen für jeweils 12 Studierende, die um ein zentrales Atrium angeordnet sind. Die beiden Gebäude bieten Unterkunft für jeweils rund 450 Personen. Die Erschließung erfolgt über das begrünte Atrium und umfasst zwei Treppenhäuser. Aufzüge sind im Bestand nicht vorhanden.
Die Konstruktion des einzelnen Bestandsgebäudes setzt sich aus vier statisch durch Gebäudefugen getrennten Bauteilen in Stahlbeton-Bauweise (Wände, Decken) mit einem Holzdach zusammen.
Die Entwurfsaufgabe besteht in der vertikalen Erweiterung des Bestandes mit zwei Geschossen. In der Aufstockung sollen 150 bis 180 neue Unterkünfte für Studierende mit verschiedenen Typologien, z. B. Einzelappartements, Wohngemeinschaften unterschiedlicher Größe, Unterkünfte für Studierende mit Kindern und für Menschen mit Behinderung und ergänzend Gemeinschaftsflächen wie Ateliers, Räume für Unterricht, Veranstaltungen, Fitness usw. vorgesehen werden.
Die Erschließung des Gebäudes muss, auch durch teilweise oder gänzliche Erneuerung, auf aktuellen Standard (Barrierefreiheit, Brandschutz, Dimensionierung) gebracht werden, das Atrium und der Eingangsbereich sollen dabei in die Überlegungen eingebunden werden.
Die bestehende Dachstruktur, eine Holzgiebelkonstruktion, soll im Zuge der Aufstockung entfernt werden. Die neue Konstruktion der Aufstockung soll einem klaren architektonischen und strukturellen Konzept folgen, die Anordnung der tragenden Elemente und die Lastableitung müssen sinnvoll Bezug auf die Bestandsstruktur nehmen. Die Einteilung der vier Bauteile des Bestandes soll auch über das neu errichtete Volumen weitergeführt werden, sodass die Tragstruktur in der Aufstockung an den bestehenden Gebäudetrennfugen baulich entkoppelt wird.