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Die Waldfläche wächst um 3.200 Fußballfelder pro Jahr

Auch der Holzvorrat nimmt zu, denn in Österreichs Wäldern wächst mehr Holz nach als geerntet wird.

Österreichs Wälder werden seit Jahrhunderten vom Menschen gepflegt und genutzt. Eines der strengsten Forstgesetze der Welt verpflichtet zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Von den 29,2 Millionen Kubikmetern Holz, die jährlich zuwachsen, werden nur 26 Millionen geerntet. Der Holzvorrat wächst um 4 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Die Waldfläche wächst um 2.300 Hektar pro Jahr – das sind etwa 3.200 Fußballfelder.

Halb Österreich ist Wald

Knapp die Hälfte von ganz Österreich ist mit Wald bedeckt. Mit über 4 Millionen Hektar Waldfläche hat Österreich einen Waldanteil von 48 Prozent. Unser Land zählt zu den waldreichsten Ländern Europas mit einem hohen, stetig wachsenden Holzvorrat.

Der Wald wächst um rund 3.200 Fußballfelder pro Jahr

Die Waldfläche nimmt jährlich um 2.300 Hektar zu. Vorstellbar wird diese Fläche anhand von Fußballfeldern. Ein Standardfußballfeld misst 105 mal 68 Meter, hat also eine Fläche von 0,714 Hektar. Umgelegt auf den Waldzuwachs ergibt das eine Zunahme von 3.221 Fußballfeldern pro Jahr.

1.216 Millionen Kubikmeter Holz stehen in unseren Wäldern zur Nutzung bereit. Mit diesem Holzvorrat liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld. Rund 4 Millionen Kubikmeter Holz kommen jährlich hinzu, da von den 29,2 Millionen Kubikmetern Holzzuwachs pro Jahr derzeit nur rund 26 Millionen genutzt werden. Das heißt, dass sich der Holzvorrat jährlich um die Holzmenge für 100.000 Einfamilienhäuser vergrößert.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung seit Generationen

Die guten Walddaten beruhen auf einer seit Generationen konsequent verfolgten nachhaltigen Bewirtschaftung. Österreichs Wälder gehören zu 81 Prozent privaten Waldbesitzer:innen, nur 19 Prozent sind öffentliche Wälder. Die Wälder sind Kulturwälder, d.h. sie werden seit Jahrhunderten durch den Menschen gepflegt und genutzt. Seit 170 Jahren haben wir in Österreich eines der strengsten Forstgesetze weltweit. Dieses gibt allen Waldbesitzer:innen die nachhaltige Bewirtschaftung verpflichtend vor. Es darf nicht mehr geerntet werden als nachwächst. Bei der Pflege und Nutzung der Wälder muss gesichert sein, dass biologische Vielfalt, Produktivität und Regenerationsvermögen jetzt und in Zukunft erhalten bleiben. Das Gesetz wurde am 1. Jänner 1853 erlassen und ist mit Ergänzungen und Erweiterungen bis heute gültig.

Rohstofflieferant Wald

Der Wald liefert Holz – den bedeutendsten Rohstoff, den wir in Österreich haben. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder bringt den Menschen in unserem Land Arbeitsplätze und Wohlstand. Österreich ist weltweit führend in Holzverarbeitung und Holzbautechnologie. 320.000 Menschen arbeiten mit Wald und Holz. Die Holzwirtschaft ist die größte Investorin im ländlichen Raum und schafft Arbeitsplätze vor allem in strukturschwachen Regionen. Der Sektor Forst & Holz vereint Wirtschaft und Klimaschutz. Denn 1 Kubikmeter Holz bindet 1 Tonne CO2. In langlebigen Holzprodukten bleibt das CO2 langfristig gebunden und der Atmosphäre erspart.

Nachhaltigkeit ist eine Erfindung der Forstwirtschaft

Nachhaltige Waldbewirtschaftung stellt die Verfügbarkeit der Ressource Holz sicher. Das war auch das Kernanliegen von Hans Carl von Carlowitz, der im Jahr 1713 erstmals den Begriff Nachhaltigkeit verwendet hat. Er schreibt sein Buch „Sylvicultura oeconomica oder Haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht“ in einer Zeit, in der die gesamte Wirtschaft auf den Rohstoff Holz angewiesen ist. Erwärmt, erhitzt oder geschmolzen wird mit Feuer aus Holz oder Holzkohle. Häuser, Ställe, Brücken, Schiffe, Wagen und Fässer werden aus Holz gebaut. Holz ist der zentrale Roh- und Wertstoff der Wirtschaft. Starkes Bevölkerungswachstum zur Zeit des Barock und der beginnenden Aufklärung führt zu einer Übernutzung der Wälder. Der sächsische Berghauptmann Carlowitz erkennt, dass ein Gleichgewicht zwischen dem, was die Natur bereitstellt, und dem, was der Mensch ihr entnimmt, die Basis für ein funktionierendes Wirtschaftssystem auch in der Zukunft ist.

Heute leben wir in einer Zeit, in der nachwachsende Ressourcen und erneuerbare Energien wieder stark an Bedeutung gewinnen. Nicht zufällig ist der Begriff Nachhaltigkeit in Mode. Die Forst- und Holzwirtschaft orientiert sich bereits seit mehr als 300 Jahren an diesem Prinzip.

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