Zum Hauptinhalt springen

Zuschnitt 12
Holz in Bewegung


In Leonardo da Vincis Traum vom Fliegen und im Gleiten der hölzernen Barke. In der rasenden Talfahrt alpiner Olympioniken und im Unterboden von Formel 1 - Rennwagen. Im Schwingen des Resonanzkörpers und in der Kunst des Bogenschießens. In der ungelenken Führung des Bleistifts von Kinderhand, im gleichförmigen klokk, klongk, klongklong des Klapotetz in den Weingärten. In den ephemeren Werken des Künstlers Andy Goldsworthy. Holz ist Bewegung.

Format DIN A4
Seiten 28
ISBN 978-3-902320-19-2
Ausgabe Dezember 2003 - März 2004
Einzelpreis 8,00 €

Editorial

Holz ist Bewegung, schon dort, wo diese nicht unmittelbar beobachtbar ist. Im Zellgewebe zum Transport organischer Verbindungen etwa oder im Zuwachs von Jahresringen am Baumstamm. Bewegung ist im jahreszeitlichen Werden und Vergehen des Blätterkleides der Bäume, im Quellen und Schwinden des Holzes.

Holz wird in vielen Gegenständen, die uns seit frühester Kindheit vertraut sind, bewegt. Wenn unsere Kinder auch kaum mehr in Wiegen gebettet werden, so ist die hölzerne Wiege doch noch Synonym für Geborgenheit. Die Watschelente, die Zweijährige an der Schnur hinter sich herziehen, das Schaukelbrett, das erste ungeahnte Lufthoheit verheißt, der gespitzte Haselstecken, der unsere Neugier befriedigt, weil er unter die Oberflächen blicken lässt.

Bewegung ist in vielen hölzernen Alltagsgegenständen, die wir ohne besondere Beachtung des Materials wie selbstverständlich handhaben. Im Bleistift, im Zündholz, in der Geige und im Bogen, im Klapotetz, dem Windrad auf der Weinstraße, im Spazierstock und in der Beinprothese. Holz wird (heute seltener) im einfachen Ruderboot bewegt und als Sarg.

Holz in Bewegung heißt es allerdings auch in vielen Gegenständen, deren Gebrauch uns zwar alltäglich vertraut ist, über deren Holzanteil wir allerdings wenig oder gar nichts wissen. Holz oder Holzwerkstoffe werden dort eingesetzt, wo sie aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften, ihrer Leistungsfähigkeit, durch nichts ersetzbar sind. Etwa im Autobau. Das wussten Sie nicht? Die meisten Automarken enthalten spezielle in Form gepresste Holzfasermatten in Türinnen- und Seiten-verkleidungen, in Hutablagen und Dachhimmeln. Panzerholz, das aus schichtverleimten, extrem verschleißfesten Buchen-Sperrholzplatten besteht, schützt als Unterboden nicht nur Schumis Formel 1-Boliden. Fast alle hochpreisigen Schier werden auch heute noch mit einem Holzkern hergestellt, ebenfalls Snowboards. Leichte Sportflugzeuge werden wie eh und je aus Holz gebaut. Doch, lesen Sie selbst, blättern Sie um und bewegen Sie unser Holzprodukt…

zurück