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Wohnhaus in Wien-Währing

erschienen in
Zuschnitt 58 Holzfenster, Juni 2015

Daten zum Objekt

Standort

Wien/AT Google Maps

Bauherr:in

Jutta Moll-Marwan und Daniel Marwan, Wien/AT

Architektur

bogenfeld Architektur, Linz/AT, www.bogenfeld.at

Fertigstellung

2013

Typologie

Wohnbauten

Kastenfenster aus Holz

Das sanierte Gründerzeithaus in der Hockegasse wurde erst kürzlich wegen seiner vorbildhaften energetischen Sanierung und der konsequenten Verwendung ökologischer Baumaterialien mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Auffallend schön nimmt sich die schlichte weiße Putzfassade mit den vor der Fassade sitzenden Holzfenstern aus. Über eine Garageneinfahrt, derzeit der Eingangs- und Garderobenbereich, betritt man die Wohnung der Familie Moll-Marwan und gelangt über eine Treppe in den Wohn- und Küchenbereich. Von hier aus geht es ebenerdig in den hofseitigen Garten sowie ins zweite Obergeschoss mit den Schlaf- und Kinderzimmern. Die vermietete Wohnung im dritten Obergeschoss ist über das alte Treppenhaus zugänglich.

Dass die neuen Fenster aus Holz sein sollten, war für die Bauherren selbstverständlich. Hofseitig kamen Holz-Alu-Fenster aus weiß lasiertem Fichtenholz zum Einsatz, straßenseitig entschied man sich hingegen für ein historisch anmutendes Erscheinungsbild. »Wir haben lange gesucht, um straßenseitig eine zufriedenstellende Fensterlösung zu finden«, erzählt Architektin Birgit Kornmüller von bogenfeld Architektur. »Da wir außen 14 cm Dämmung aufgebracht haben, hätten wir mit herkömmlichen Isolierglasfenstern eine Lochfassade bekommen.« Man wählte eine Art Altwiener Kastenfenster: Das äußere Fenster, ein Holzrahmen mit Einscheibenglas, sitzt knapp vor der Außenfassade und ist nach außen zu öffnen. Das innere Fenster ist ein dreifach verglastes Isolierglasfenster. »Diese Kastenfenster sind fast so gut wie eine Wand, es kommt kaum mehr zu Energieverlusten«, sagt Xaver Peter, der für dieses Haus das Energiekonzept entwickelt hat, das von Bauteilaktivierung und den Solarzellen auf dem Dach lebt. Der Fensterbauer der straßenseitigen Fenster, ein auf historische Kastenfenster spezialisiertes Unternehmen, hat sich von einem Passiv-haus-fensterhersteller das innen liegende Isolierglasfenster bauen und zuliefern lassen. Dieses wurde inklusive des Holzfutters als Erstes montiert und daran dann das äußere Fenster befestigt. Die Hausherrin findet das Kastenfenster sehr praktikabel – oft kippt sie für Frischluft nur den inneren Flügel. Das Putzen der äußeren Scheiben hingegen ist eher mühsam.

  1. Sonnenschutz
  2. Putzanschlussprofil bauseits
  3. Winkelschenkel
  4. Dichtband diffusionsoffen
  5. Magnet
  6. Magnet mit Kabel

Fenstertyp Kastenfenster
Holzart Fichte
Verglasung einfach (außen), dreifach (innen)
Öffnungsart Drehfenster (außen), Drehkippfenster (innen)
Oberfläche schwarz lackiert (außen), weiß geölt (innen)
U-Wert Uw = 0,9W/m2K
g-Wert 48 %
Schalldämmwert Rw = 35 dB


verfasst von

Anne Isopp

ist freie Architekturjournalistin, -publizistin und Podcasterin in Wien. Sie war von 2009 bis 2020 Chefredakteurin der Zeitschrift Zuschnitt. In ihrem Architekturpodcast Morgenbau spricht sie mit Menschen aus der Baubranche über nachhaltiges Bauen.

Erschienen in

Zuschnitt 58
Holzfenster

Wo Holz das Glas rahmt, entstehen schöne Durchblicke. Denn Fenster aus Holz überzeugen seit Jahrhunderten mit ihrer Ästhetik, Formstabilität und Lebensdauer.

8,00 €

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Zuschnitt 58 - Holzfenster

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