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Expo in Mailand

Österreich zum Atmen
Im österreichischen Pavillon auf der Expo in Mailand geht es sehr erfrischend zu. Der Besucher betritt den österreichischen Pavillon ebenerdig über eine Rampe, die langsam ansteigend in einen dichten Wald führt. Es ist wie in einer Klamm: Kühle, feuchte Luft und ein grünes Dunkel umfangen ihn. Während man in den anderen Länderpavillons auf multimediale Präsentationen setzt, geht es hier um Wesentliches, das einfach erklärt wird: Im ersten Obergeschoss finden sich an den schwarz lasierten Wänden aus Brettsperrholz gut verständliche Grafiken, die zeigen, dass Luft unser wichtigstes Nahrungsmittel ist, dass die hier gepflanzten Bäume 62,5 kg Sauerstoff pro Stunde produzieren – den Bedarf von 1.800 Personen – und dass dank der Vegetation die Temperatur im Inneren des Pavillons um 5°C kühler ist als draußen. Doch im urbanen Umfeld und in der Miniaturausgabe kann die Waldgesellschaft nicht das Gleiche leisten wie ein richtiger Wald, deshalb lugen zwischen den Bäumen und den Stauden Ventilatoren und Nebeldruckmaschinen hervor. Die sorgen für die notwendige Feuchtigkeit und für den Wind, damit die Luft im Innenhof um 5°C kühler ist. Zudem saugen Rohre die kühle Luft an und bringen sie in die Büros und Küchen. Die Energie, die für den Betrieb der Technik notwendig ist, wird auf dem Dach erzeugt. Die Brettsperrholzplatten werden nach der Expo wieder auseinandergenommen und wiederverwertet, die Pflanzen kommen einem Aufforstungsprojekt in Bozen zugute.
Das Expo-Holz
Auf der Expo in Mailand wurde viel mit Holz gebaut. Wer über den Expo-Boulevard schlendert, sieht Holz als Fassadenverkleidung, als Terrassenbelag, als Dachtragwerk und in Form von Länderpavillons. Jene von Österreich, Angola, Belgien, Frankreich, Irland, Nepal und Spanien wurden ganz aus Holz errichtet.
Ebenfalls aus Holz sind der Stand von Slow Food und die Servicebauten der Expo. Letztere wurden als einfache, zweigeschossige Bauwerke mit umlaufenden Balkonen aus sägerauem Holz ausgeführt, im Werk vorgefertigt und in kurzer Zeit aufgebaut. Nach der Expo sollen sie als Schulbauten über das gesamte italienische Staatsgebiet verteilt werden. Nachhaltig und leicht demontierbar zu bauen, ergibt Sinn für eine Expo – vor allem, wenn diese es sich zum Thema gemacht hat, darüber nachzudenken, wie die ganze Weltbevölkerung Zugang zu Nahrung und Wasser bekommen kann.


Fotos
© Transsolar/raintime, press@terrain, Federico Brunetti
Expo in Mailand
Standort
Neue Messe Mailand, Mailand/IT, www.expo2015.org