Das Fenster ist einer der jüngsten Bauteile der Baugeschichte. Die ältesten Bauten waren fensterlos. Die Geschichte des Fensters begann also mit einfachen Löchern in der Wand, durch die Licht und Luft ins Innere eines Gebäudes gelangen und die bei Bedarf mit einem Brett verschlossen werden konnten. Die konstruktive Ausbildung der Fenster richtete sich immer nach den verfügbaren Materialien und den technischen Voraussetzungen. Das Fenster, wie wir es kennen, stammt, nachdem die römischen Techniken der Glasherstellung zunächst verschollen waren, aus dem frühen 13. Jahrhundert. Die technischen Möglichkeiten jener Zeit erlaubten nur die Herstellung kleiner Glasscheiben. Neben den gängigen Butzenscheiben gab es Scheiben mit maximal 20 cm Kantenlänge. Häufig bediente man sich allerdings auch sogenannter Glasersatzstoffe wie Fischblasen, Kuhmagenhaut, Pergament, Leinwand, Horn, Alabaster oder Marienglas.
Die Möglichkeit der Aus- und Einblicke ist ein willkommener Zusatznutzen, der mit der technologischen Entwicklung des Glases immer weiter ausgebaut wurde.
Die Erfindung des industriellen Zugverfahrens im 19. Jahrhundert ermöglichte eine preiswertere Herstellung größerer Glasformate und führte schließlich zum Verzicht auf Sprossen. Die älteste Form des klassischen Fenstertypus ist das Einfachfenster, das nur aus einer Fensterebene besteht. Glas in der jeweils maximal machbaren Größe wird von einer auf das Minimum reduzierten Rahmen-Sprossen-Konstruktion aus Holz gehalten.
Einfachfenster mit Isolierverglasungen sind heute die häufigsten Standardfenster. Isoliergläser bestehen aus mehreren Glasscheiben, die an den Rändern dauerhaft miteinander verbunden sind und einen gasgefüllten Hohlraum dazwischen aufweisen. Der Fenstertypus des Isolierglas-Einfachfensters bedingt einen außen liegenden Sonnenschutz.