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Umweltbundesamt in Dessau

erschienen in
Zuschnitt 58 Holzfenster, Juni 2015
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Daten zum Objekt

Standort

Dessau/DE Google Maps

Bauherr:in

Bundesrepublik Deutschland, Berlin/DE, www.bundesregierung.de

Architektur

Sauerbruch Hutton, Berlin/DE, www.sauerbruchhutton.de

Fertigstellung

2005

Verbundfenster aus Holz-Alu

Das Umweltbundesamt in Dessau ist ein farbenfrohes Gebäude, das sich schlangengleich um ein Atrium windet. Es ist ein Massivbau, der mit vorgefertigten und selbsttragenden Außenwänden aus Holz, einer Holztafelkonstruktion, verkleidet ist. Für Deutschland war es das erste Bürogebäude mit einer Holzfassade in dieser Größenordnung: knapp 8.000 m2 Außen- und 5.000 m2 Innenfassade.

Durchlaufende Fensterbänder, in denen sich Fenster und opake Glasverkleidungen abwechseln, gliedern die Fassade. Die Fenster sind als Verbundfenster mit einer innen liegenden Zweifachverglasung und einer äußeren ESG-Scheibe ausgeführt. Zwischen den Glasebenen liegen die Sonnenschutzlamellen, die auch als Lichtlenklamellen fungieren. Die Fensterrahmen sind aus lasiertem Lärchenholz, das in der Zwischenzeit zwei Mal nachbehandelt wurde. Nach wie vor ist man im Umweltbundesamt äußerst zufrieden mit der Wahl des Fenstertyps – auch wenn das Verbundfenster einen erhöhten Reinigungsaufwand mit sich bringt. Hierfür wird bei geöffnetem Flügel die äußere Scheibe abgeklappt. Die zentral gesteuerten Nachtlüftungsklappen, die mit den öffenbaren Fenstern ein Fensterelement bilden, verbergen sich von außen betrachtet hinter den opaken Glasverkleidungen.

Frischluft tritt seitlich über Öffnungen in den tiefen Fensterlaibungen ein und dient der freien Nachtlüftung. Die Außenwände wurden inklusive der Fenster im Werk vorgefertigt. Lediglich die farbigen Gläser und die Lärchenholzverschalung wurden vor Ort montiert. Die Büroräume profitieren atmosphärisch von den hölzernen Fensterprofilen. Das äußere Erscheinungsbild ist geprägt von der Holzfassade und den opaken Gläsern in der für das Architekturbüro Sauerbruch Hutton typischen Farbigkeit. Das Gebäude, dessen Baumaterialien nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt wurden, war von Anfang an als Pilotprojekt angelegt und erhielt das DGNB-Gütesiegel in Gold. Auch bei dem gerade in Planung befindlichen Erweiterungsbau hat man sich bereits für Holzfenster entschieden, weil diese in der Ökobilanz, die das Umweltbundesamt zu diesem Zweck damals wie heute aufgestellt hat, am besten abschneiden.

  1. integriertes Fensterblech, verzinktes Kupfer, durchlaufend
  2. Sonnenschutz, Lichtlenklamelle 25 mm, manuell bedienbar
  3. Verbund-Fensterflügel aus Lärche mit Isolierverglasung
  4. umlaufender Rahmen: Holzwerkstoffplatte, Lärche furniert, matt lasiert
  5. Fensterlaibung, Stahlblech, farbig pulverbeschichtet Lüftungsgitter, Aluminium, farbig lackiert, 70 % aerodynamisch freier Querschnitt
  6. horizontale Fensterbank, verzinntes Kupfer
  7. Lüftungsklappe aus Sperrholz mit Innendämmung, motorisch gesteuert

Fenstertyp Verbundfenster
Holzart Lärche
Verglasung ESG (außen), zweifach (innen)
Oberfläche matt lasiert
Öffnungsart Drehfenster
U-Wert Uw = 1,1W/m2K
Schalldämmwert Rw=40 dB


verfasst von

Anne Isopp

ist freie Architekturjournalistin, -publizistin und Podcasterin in Wien. Sie war von 2009 bis 2020 Chefredakteurin der Zeitschrift Zuschnitt. In ihrem Architekturpodcast Morgenbau spricht sie mit Menschen aus der Baubranche über nachhaltiges Bauen.

Erschienen in

Zuschnitt 58
Holzfenster

Wo Holz das Glas rahmt, entstehen schöne Durchblicke. Denn Fenster aus Holz überzeugen seit Jahrhunderten mit ihrer Ästhetik, Formstabilität und Lebensdauer.

8,00 €

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Zuschnitt 58 - Holzfenster

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