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Begleitmaßnahmen
zur Förderung von Forschung und Entwicklung in Österreich

erschienen in
Zuschnitt 93 Holz – Bau – Forschung, Juni 2024

Forschungsförderung und Wissenstransfer

Kernbestandteil von Forschung, Entwicklung und Innovation sind finanzielle und organisatorische Ressourcen. Um das Potenzial des nachwachsenden und nachhaltig verfügbaren Rohstoffs Holz im Zuge der Ressourcen- und Bauwende optimal und zukunftsorientiert ausschöpfen zu können, wurde mit der Österreichischen Holzinitiative unter dem Motto „Think.Wood“ ein umfassendes Unterstützungspaket zur Forschungsförderung geschnürt. Im Fokus stehen die Stärkung der nachhaltigen und langlebigen Verwendung von Holz als Grund- und Baustoff mit dem Ziel, die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren, eine bestmögliche Substitution von CO2-intensiven Materialien zu erreichen und die Speicherung von Kohlenstoff in Holzbauten zu erhöhen.

Um eine möglichst breite Wirksamkeit zu erzielen, wurden unterschiedliche Schwerpunkte über die gesamte Wertschöpfungskette festgelegt. Dazu zählen beispielsweise

  • die Verbesserung der technischen Eigenschaften von Holz, Holzbauten und Musterlösungen für den Holzeinsatz,
  • Musterlösungen für den mehrgeschossigen Holzbau, wie Holzhochhäuser,
  • die Systematisierung von Verbindungstechniken,
  • ressourceneffiziente Holz-Hybrid-Werkstoffe für das Bauwesen, den Anlagenbau und die Mobilität sowie
  • die Substitution von energieintensiven Bau-, Grund- und Werkstoffen.

Ebenfalls im Rahmen der Holzinitiative ist die Einrichtung von drei Stiftungsprofessuren für Holzbau und Holzbauforschung angedacht. Damit wurde ein zusätzlicher Spielraum geschaffen, um neue Forschungsgebiete zu erschließen und – vor dem Hintergrund der Ressourcen- und Bauwende – die Werkstoff- und Technologieentwicklungen der letzten Jahrzehnte zielgerichtet auf aktuelle Themen hin auszubauen. Die Stiftungsprofessuren sind:

  • Technische Universität Wien: Entwerfen und Holzbau im urbanen Raum
  • Universität Innsbruck: Architektur, Ressourceneffizienz und Fabrikation im Holzbau
  • Universität für Bodenkultur Wien: Nachhaltiges Gestalten und Bauen

Weitere Informationen: www.ffg.at/programm/thinkwood

Internationale Netzwerke

Österreich verfügt über eine breit aufgestellte Forschungslandschaft rund um die Ressource Holz. Ein Schlüssel, um die Wirkung der Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Wissenschaft zu verstärken, liegt darin, diese nicht innerhalb einzelner Forschungsinstitutionen zu behalten oder an nationalen Grenzen enden zu lassen. Um die internationale Zusammenarbeit und den grenzüberschreitenden Austausch nachhaltig zu fördern, wurde 2022 im Rahmen der Holzinitiative des Waldfonds die European Wood Policy Platform (woodPoP) gegründet. Im Rahmen eines holzbasierten Politikdialogs sollen Impulse für innovative sektorübergreifende Entwicklungen im Sinne der Bioökonomie und der Kreislaufwirtschaft gesetzt werden. Eine der Maßnahmen besteht darin, den interdisziplinären Austausch von technischem und wissenschaftlichem Wissen zu fördern. Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Innovation und Forschung“ werden Forschungsinitiativen und -kooperationen (z.B. die EU-Forschungs- und Innovationsstrategie) sowie gemeinsame Programme (z.B. zur stofflichen und energetischen Nutzung von Holz und biobasierten Lösungen) forciert.

Weitere Informationen: www.iufro.org
Guidelines der European Wood Policy Platform: info.bml.gv.at


verfasst von

Anne Isopp

ist freie Architekturjournalistin, -publizistin und Podcasterin in Wien. Sie war von 2009 bis 2020 Chefredakteurin der Zeitschrift Zuschnitt. In ihrem Architekturpodcast Morgenbau spricht sie mit Menschen aus der Baubranche über nachhaltiges Bauen.

Erschienen in

Zuschnitt 93
Holz – Bau – Forschung

Holz – Bau – Forschung im Kontext der Ressourcen- und Bauwende

8,00 €

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Zuschnitt 93 - Holz – Bau – Forschung