Bauen mit Laubholz
Verklebte Hochleistungsbauteile aus reinem Laubholz und hybriden Holzaufbauten
Anders als Nadelholz wird Laubholz kaum für die industrielle Fertigung von massiven konstruktiven Holzbauprodukten verwendet. Ein Grund dafür ist, dass Laubholz weniger homogene Eigenschaften aufweist als Nadelholz, was die Festigkeitssortierung am Einzelbrett erschwert. Das Projekt Bauen mit Laubholz wirkt dem mit einer Homogenisierung zu Lamellen entgegen. Dazu werden Bretter zuerst miteinander verklebt und anschließend vertikal zu Lamellen aufgetrennt. Das Ergebnis ist ein in Bezug auf Festigkeitseigenschaften, Quell- und Schwindverhalten optimiertes Halbfertigprodukt, die sogenannte Stablamelle. Sie kann wie ein sortiertes Brett als Ausgangsmaterial für Bauprodukte wie Brettsperrholz und Brettschichtholz verwendet werden. Vorteile des Verfahrens sind die sehr homogenen Eigenschaften der Stablamelle und die durch die Dichte des Laubholzes bedingten hohen Steifigkeits- und Festigkeitswerte. Auch die Wertschöpfung steigt, denn mittlere Rundholzqualitäten und schwächere Durchmesserklassen erfahren im Produktionsprozess ein Upgrade und können so im konstruktiven Bereich eingesetzt werden.
Bauen mit Laubholz
Laufzeit 2022–2024
Wissenschaftliche Leitung Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, Wien/AT, www.holzforschung.at
Partner:innen Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe
LaNaSys
Entwicklung eines material- und energieeffizienten Holzbausystems aus Laub- und Nadelholz
Brettsperrholzplatten bestehen in den allermeisten Fällen aus drei bis neun Lagen hochwertigen Nadelholzes, niedrigere Qualitäten oder Laubholz kommen kaum zur Anwendung. In Zukunft ist eine Verknappung der Ressource Nadelholz zu erwarten, was auch Preissteigerungen nach sich zieht. LaNaSys arbeitet an der Entwicklung eines Brettsperrholz-Produkts, bei dem in den Mittellagen Laubholz minderer Qualität oder Restholzrollen aus der Furnierherstellung zum Einsatz kommen. Beides wird heute meist thermisch verwertet oder weiter verwerkstofflicht, wodurch eine qualitative Abwertung stattfindet und die Kohlenstoff-Speicherfähigkeit des Holzes nicht ausgeschöpft wird.
Ziel des Projekts ist es, hybride Brettsperrholzdecken mit aufgelösten Mittellagen zu entwickeln. Die Integration einer Brandstoppschicht aus Cottonid verspricht die Einstufung als selbstverlöschendes Bauteil. Es wird Nadelholz eingespart und in Summe gegenüber Brettsperrholz weniger Material benötigt. Dadurch ist das System gleichermaßen energie- wie materialeffizient.
LaNaSys
Laufzeit 2022–2024
Wissenschaftliche Leitung Technische Universität München, Lehrstuhl für Architektur und Holzbau, München/DE, www.arc.ed.tum.de/holz/lehrstuhl/
Partner:innen Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR)
Reduce
CO2-Einsparpotenzial durch verstärkten Einsatz von Holz im Geschosswohnungsbau
Obwohl der Holzbau in den letzten Jahrzehnten vor allem beim mehrgeschossigen Bauen einen stetigen Aufstieg erfahren hat, ist sein Anteil in diesem Bereich in Wien noch sehr gering. Das Forschungsprojekt Reduce untersucht einerseits die aktuelle Datenlage zum Einsatz von Holzbauweisen im mehrgeschossigen Wohnbau in Wien und strebt andererseits einen Vergleich zwischen den CO2-Emissionen von Holz- und Massivbauweisen an. Die vergleichende Betrachtung soll Aufschluss darüber geben, wie eine strategische Verschiebung hin zum Holzbau das Klima entlasten könnte, wenn alle potenziell möglichen zukünftigen mehrgeschossigen Wohnbauten in Holz- statt in traditioneller Massivbauweise errichtet werden. Dazu werden exemplarisch realisierte Wohngebäude beider Bauarten sowie Holz-Hybrid-Bauweisen analysiert. Deren CO2-Fußabdrücke in den Lebenszyklusphasen A1–A3 werden mit hypothetischen Werten der jeweils anderen Bauweise verglichen. Ziel ist es, das durchschnittliche CO2-Äquivalent von Holz- und Massivbauten in Bezug auf die Nutzfläche in Quadratmetern zu ermitteln. Auf Basis der vorhandenen statistischen Daten zum gesamten Wohnbau in Wien wird schließlich eine Hochrechnung zur potenziellen CO2-Belastung erstellt, die sich aus den verschiedenen Bauszenarien für zukünftige Wohnprojekte in Wien ergibt. Der Aufbau der Studie wurde explizit so gewählt, dass eine exemplarische Übertragung auf andere Bundesländer möglich ist.
Reduce
Laufzeit 2024–2026
Wissenschaftliche Leitung Technische Universität Wien, Institut für Architektur und Entwerfen, BML Stiftungsprofessur für Holzbau und Entwerfen im urbanen Raum
Partner:innen einszueins architektur ZT GmbH; AllesWirdGut Architektur ZT GmbH; MAGK Architekten aichholzer | klein; proHolz Austria Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft