Edition Fassaden - page 10

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unterschiede, die auf GrunddesQuell- und Schwind-
verhaltens vonHolz unterWitterungseinflüssen ent-
stehen, besser ausgeglichenwerden.
Holzwerkstoffplatten ermöglichen eine einfache
und arbeitszeitsparende flächige Fassadengestal-
tung. Großformate bis zu
5
m Seitenlänge erlauben
dabei eine stoßfreieAusführung auch übermehrere
Geschosse. Im Fassadenbereichwerden auf Grund
der Formstabilität undder guten technischen Eigen-
schaften hauptsächlichmehrschichtig verleimte
Massivholzplatten oder Sperrholzplatten eingesetzt.
Fallweise finden auch FurnierschichtplattenVerwen-
dung als Fassadenelemente, wobei über deren Eig-
nung noch keine Langzeiterfahrungen vorliegen.
Die Platten können sichtbar auf Kantholzunterkon-
struktionen oder unsichtbarmittels fertiger System-
lösungen befestigt werden.
Tipp: Bei Plattenverkleidungen ist unabhängig von
Oberflächenschutzmaßnahmen auf konstruktiven
Holzschutz, insbesondere dieAusbildung von Stößen
und Fugen (Kantenschutz), größterWert zu legen.
Schindeln
Schindelnwerden aus Vollholzmit unterschiedlichen
Abmessungen und Formen gespalten oder gesägt.
Gespaltene Schindeln sinddabei witterungsresisten­
ter als gesägte Schindeln. Hergestellt werden die
Schindeln in Längen von
12
bis
80 c
m und fallen in
unregelmäßigenBreiten zwischen
5
und
35 c
m an.
Der Querschnitt istmeist keilförmig.
Thermoholz
Thermoholz wird in einem speziellenWärmeverfah-
ren behandelt und erhält inAbhängigkeit von der
Holzart, der Behandlungsdauer und der Intensität
einemehr oder weniger ausgeprägte Farbverände-
rung der Oberfläche. Den bisherigenUntersuchun­
gen zufolgeweist das so genannte Thermoholz
eine geringereWasseraufnahmefähigkeit und eine
größere Stabilität gegenüber Verformungen auf.
Da es sich beim Thermoholz um eine noch relativ
neue Entwicklung handelt, liegen bisher nochweni-
ge Langzeiterfahrungen vor.
Verkleidungen aus Brettern und Profilbrettern
Die häufigste Verkleidungsart ist diemit sägerauen
und gehobeltenBrettern bzw. Profilbrettern.
Wegen der Gefahr der Verwerfungwird einemaxi­
male Breite von
12
cm empfohlen. DieDicke liegt
zwischen
19
und
24
mm. Übliche Brettlängen sind
4
m,
4,5
m und
5
m.
Tipp: Aus der Sicht des konstruktivenHolzschutzes
ist die senkrechteAnordnung von Fassadenbrettern
günstiger als diewaagrechte. Bei der waagrechten
Verlegung ist darauf zu achten, dass die Feder im-
mer nach oben und dieNut immer nach unten zeigt.
Nur so ist ein ausreichender Schutz vor Durchfeuch-
tung desHolzes gewährleistet.
Lamellenverkleidungen
Im zeitgemäßenHolzbauwerden häufig auch
Lamellenverkleidungen als äußersteWandschicht
eingesetzt. Sie dienen zumeist als Sonnen- und⁄
oder Sichtschutz und sind oft großenGlasflächen
vorgelagert. Sie bestehen auswaagrecht liegenden
oder schrägmontiertenBrettern, Platten oder
Leisten, die zum Teil auch ausmehrschichtig ver-
leimtenQuerschnitten zusammengesetzt werden.
DieGliederung ist funktionsbedingt überwiegend
horizontal. Als Unterkonstruktion kommen sowohl
Holz undAluminium als auch verzinkter Stahl inBe-
tracht. Die Verkleidungmit Lamellen ist nämlich
keine Fassade im herkömmlichen Sinne, da die
Lamellen keinewasserdichte Schicht darstellen.
Die tragendeWand hinter den Lamellen istmit­
bewittert undmuss daher wetterfest ausgeführt
werden. Die Lamellenverkleidung ist von allen
Seiten der Bewitterung ausgesetzt. Bei dieser
wetterexponierten Lage istmit hohenBeanspru-
chungen zu rechnen. Deshalb empfiehlt sich in
diesemBereich der Einsatz besonders resistenter
Holzartenwie Eiche oder Lärche.
Plattenverkleidungen
Bei der Verwendung von Plattenverkleidungen aus
Holz imAußenbereich soll auf einenmehrschichtigen
Aufbau geachtet werden. So können Spannungs­
Holz undHolzwerkstoffe
Für den Fassadenbau
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