Edition Fassaden - page 8

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Gänzlich unbehandelteHolzoberflächen ohne
Anstriche bekommen eine graue Patina, die keine
Qualitätsminderung darstellt, sondern von der
Lebendigkeit desMaterials zeugt.
Oberflächenbehandlungen vonHolzfassaden
Lasuren erhalten die natürlicheMaserung des
Holzes und bieten durch ihren Pigmentanteil einen
verhältnismäßig guten Schutz gegenVergrauung.
Sie gehören zu den nicht deckenden Systemen und
werden in verschiedensten Farbtönen angeboten.
DieNachbehandlung ist abhängig von der Bewitte-
rung und sollte in einemAbstand von
1
bis
4
Jahren
bei Dünnschichtlasuren und alle
2
bis
7
Jahre bei
Mittelschichtlasuren durchgeführt werden.*)
Zu den deckenden Systemen gehören alleArten von
Lacken. Durch den hohen Pigmentanteil wird die
natürlicheMaserungdesHolzes überdeckt. Bei sach­
gerechter Anwendung ist je nachBewitterung eine
Erneuerung nur alle
8
bis
15
Jahre erforderlich.*)
Tipp: Deckende Systeme bieten einen sehr guten
uv
-Schutz. Lasuren in dunklen Farbtönen sind in
der Regel dauerhafter als helle. Dickschichtlasuren
werden für Fassaden nicht empfohlen.
Imprägnierung
ImAußenbereich ist eineOberflächenbehandlung
vonHolz nur dann sinnvoll, wenn der konstruktive
Holzschutz nicht ausreicht. Grundsätzlich gilt für
den chemischenHolzschutz: „So viel wie nötig, aber
sowenigwiemöglich.“
Druckimprägnierung von Fassadenmit chemischen
Holzschutzmitteln, wie zumBeispiel verschiedenen
Salzen, ist für normale Beanspruchungen nicht
erforderlich und aus ökologischenGründen nicht
empfehlenswert.
*) Literaturtipp: DieseWerte entstammen der Publikation
„Fassaden aus Holz“, proHolz Austria (Hrsg.)
isbn 978-3-902320-74-2, 2
. überarbeitete Auflage
2014
.
Bestellung: shop.proholz.at
Holzfassaden können in vielenVariationen zur Aus-
führunggelangen.Manunterscheidet Außenverklei­
dungen aus Brettern oder Profilbrettern, Schindeln
und Fassadenelemente aus plattenförmigenHolz-
werkstoffen.
Tipp: Verwenden Sie Befestigungen aus nichtrosten-
den Legierungen.
Holzarten
Grundsätzlich sind alle heimischenNadelholzarten
wie Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche undDouglasie
sowie die sehr dauerhaften Laubholzarten Eiche,
Robinie oder Kastanie alsHolzfassade geeignet.
Die
Fichte
ist auf Grund der sehr gutenVerfügbar-
keit und ihrer hohen Festigkeit das wirtschaftlichste
Bau- undKonstruktionsholz. Splint- undKernholz
sindbei der Fichte sowie auchbei der Tanne farblich
nicht unterscheidbar. Fichtenholz lässt sichproblem­
los bearbeitenundgut oberflächenbehandeln.
Tanne
besitzt ähnliche Eigenschaftenwie Fichte, weist je-
doch keineHarzgallen auf.
Das Kernholz von
Lärche, Kiefer, Douglasie
und
Eiche
ist auf Grund der Kerninhaltsstoffe dauer­
hafter als jenes von Fichte bzw. Tanne und eignet
sich daher gut für den Einsatz imAußenbereich.
DieseHolzartenwerdenhäufig im Fassadenbereich
ohneOberflächenbehandlung eingesetzt.
Tipp: In der Praxis wird zwischen Fichtenholz und
Tannenholzmeist nicht unterschieden. Wird eine
reine Tannenholzfassade gewünscht, ist dies geson-
dert zu vereinbaren.
Holz bekennt Farbe
UnbehandeltesHolz verändert durchWitterungs-
einflüsse seine Farbe undOberflächenstruktur, es
wird zunächst unregelmäßig fleckig, bevor es ver-
graut. Das gilt ohne Ausnahme für alleHolzarten.
Diese oberflächlichenVeränderungen beeinflus-
sen nicht die Festigkeit desHolzes. Bauteilewie
Vordächer oder Fensterbretter, die Teilbereiche
der Fassade vorWitterung schützen, können zu
einem unregelmäßigen Erscheinungsbild führen.
Materialien, Struktur, Oberflächen
Holz ist reich anVarianten
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16
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