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Geschosse
Berlin⁄ D, Wohnhaus Esmarchstraße,
2008
Architekten: kaden + klingbeil architekten, Berlin
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Geschosse
London⁄ GB, Wohnhaus Murray Grove,
2008
Architekten: Waugh Thistleton Architects, London
In Wien wurde bisher mit Holz nur vier- bis fünfge-
schossig gebaut. In der Schweiz wurde
2006
ein
Sechsgeschosser, in Berlin
2008
ein zentral gelege-
ner Siebengeschosser errichtet. Nur wenige Kilome-
ter vom Zentrum Londons entfernt steht seit heuer
ein frei stehender neungeschossiger Wohnbau in
Holzbauweise, das höchste Gebäude seiner Art.
Der Eurocode 5 als Normenwerk schafft die Mög-
lichkeit, solch hohe Gebäude zu errichten. Die
gesetzliche Grundlage dafür müssen die örtlichen
Bauordnungen schaffen.
Seitdem in Österreich die
oib
-
Richtlinien (April
2007
)
eine neue Basis für die Harmonisierung bautech-
nischer Vorschriften der einzelnen Bundesländer
bilden, wird auch hierzulande die Diskussion über
Geschosshöhen im Holzbau intensiver geführt.
Das Forschungsprojekt
8
+ ist ein österreichischer
Beitrag zur Entwicklung des urbanen, mehrgeschos-
sigen Holzbaus. Sein zentrales Thema ist die Frage,
ob und in welchem Maße sich der Holzbau im Hoch-
hausbau bewähren kann.
8
+ untersucht Holzkonstruktionen mit acht oder
mehr Geschossen. Die Startlinie von mindestens
acht Geschossen ergibt sich aus dem Umstand, dass
in Wien ab dem achten Geschoss die Hochhaus-
grenze erreicht ist. Ab dieser Höhe gelten in der
Wiener Bauordnung spezielle Regeln. Die Einflüsse
von Wind- und Erdbebenkräften bestimmen dabei
die Konstruktion maßgeblich.
Referenzprojekte gab es bei Projektstart keine,
auch waren keine tiefer gehenden Untersuchungen
zum Thema zu finden. Uns Projektinitiatoren er-
schien es daher unerlässlich, ein Expertenteam aus
allen maßgeblichen Disziplinen zusammenzustellen,
um das Thema aus möglichst vielen Blickwinkeln
zu überprüfen.
Die Machbarkeit eines Hochhauses in Holzbauweise
sollte nicht nur in technischer Hinsicht untersucht,
sondern es sollten auch die ökologischen und wirt-
schaftlichen Belange beleuchtet werden. Das vor-
liegende Forschungsprojekt stützt sich dabei im
Wesentlichen auf vier Säulen:
Entwicklung und Untersuchung eines städtisch ge-
eigneten Hochhaustypus in Holzbauweise mit acht
oder mehr Geschossen in Büronutzung
Grundsätzliche Klärung der Machbarkeit in Bezug
auf Tragwerk, Vorfertigung und Montage mit einem
Schwerpunkt auf Brand- und Personenschutz
Erstellung einer systematischen Stärken-Schwächen-
Analyse mit Kostenanalyse zur Evaluierung des
Typus inklusive einer Risikoanalyse des Projekts
samt Versicherungsmodell
Untersuchung der marktorientierten Positionierung
des Typus in Bezug auf die ökonomische und ökolo-
gische Relevanz im städtischen Kontext im Sinne
nachhaltiger Entwicklung.
Im Herbst
2008
wurde das Forschungsprojekt
8
+
abgeschlossen. Wir blicken also auf
16
Monate inten-
sive Forschungsarbeit zurück. Die Erkenntnisse, die
daraus gewonnen wurden, übertreffen sicherlich die
ursprünglichen Erwartungen an das Projekt. Bei Pro-
jektstart haben wir nach einer Möglichkeit gesucht,
im Bereich zwischen
8
und
12
Geschossen die Hoch-
hausgrenze anzukratzen. Mittlerweile haben wir den
Nachweis für
17
Geschosse in unterschiedlichen
Konstruktionsvarianten erbracht und wir sind der
Meinung, dass damit das Ende der Fahnenstange
noch nicht erreicht ist. Eine weitere Bearbeitung des
Themas wird also angesichts der Ergebnisse sinnvoll
sein – nicht zuletzt, um einen kleinen Beitrag zur
nachhaltigen Entwicklung unserer Städte zu leisten.
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Inhalt
Seite 2 – 3
Einleitung
Braucht Stadt
Holz?
Peter Krabbe
Seite 4 – 5
Zum Projekt
8
+
Theodor Zillner
Erich Wiesner
Seite 6 – 7
Interview
Grenzerfahrungen
mit einem Baustoff
Franziska Leeb mit Michael
Schluder
Seite 8 – 11
Im Detail betrachtet
Lothar Heinrich
Seite 12 – 13
Deckenkonstruktionen
Martin Teibinger und
Franz Dolezal
Seite 14
Brandschutz
Frank Peter
Seite 15
Ökologische Bewertung
Adolf Merl
Seite 16
Teurer und trotzdem
wirtschaftlich!
Michael Zangerl und
Ulrich Forster
Seite 17 – 19
Projektstudie Mexikoplatz
Wien
schluderarchitektur
Seite 20
Projektdaten, -partner
und Förderer
Einleitung
Inhalt
zuschnitt attachment
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