mittels und der Berechnungsmethode ist hierfür die
maximale Feuerwiderstandsdauer tabellarisch ange-
geben. Bei der vereinfachten Methode sind, um eine
längere Feuerwiderstandsdauer (ungeschützt bis zu
30
min möglich) zu erreichen, die Dicke und Breite
der Holz-Seitenteile bzw. des End- und Randabstands
des Verbindungsmittels zu erhöhen. Bei der Methode
mit reduzierten Beanspruchungen werden längere
Feuerwiderstandsdauern (ungeschützt bis zu
30
min,
bei Stabdübeln bis
40
min möglich) durch Berück-
sichtigung der reduzierten Beanspruchungen im
Brandfall erreicht. Bei beiden Methoden muss für
längere Feuerwiderstandsdauern die ungeschützte
Verbindung mit einer Schutzbekleidung aus Holz,
Holzwerkstoffen oder Gipsplatten versehen werden.
Die Feuerwiderstandsdauer der Schutzbekleidung
errechnet sich analog zur Bestimmung des Ab-
brandes für geschützte Bauteile.
Berechnung des Feuerwiderstandes von Bauteilen
Den baurechtlichen Bestimmungen entsprechend
werden bei Bauteilen Anforderungen an den Feuer-
widerstand gestellt. Diese lassen sich in die Tragfä-
higkeit (R) sowie bei raumabschließenden Bauteilen
in die thermische Wärmedämmeigenschaft (I) und
in den Erhalt des Raumabschlusses (E) unterteilen.
Zum Nachweis des Feuerwiderstandes von Bauteilen
ist ab
03.05.2010
in Österreich ein Klassifizierungs-
bericht gemäß
önorm en 13501-2
bzw. eine Nach-
weisführung gemäß
önorm en 1995-1-2
erforderlich.
Diese gibt in den Anhängen
c
bis
e
vereinfachte Be-
messungsverfahren für eine eingeschränkte Anzahl
von Holzbauteilen wieder, welche auf empirisch er-
mittelte Funktionen aufbauen [
1, 2, 3
].
Die Regeln
gelten für maximale Feuerwiderstandszeiten von
60
min unter Normbrandbelastung. Während in den
Anhängen
c
und
d
die Tragfähigkeit sowohl von
Holzrahmen- als auch von Holzmassivbauteilen nach-
gewiesen werden kann, gelten die Regeln des An-
hangs
e
zur Berechnung der raumabschließenden
Funktion, welche vom Swedish Institute for Wood
Technology Research [
3
]
entwickelt wurden, aus-
schließlich für eine geringe Anzahl von Holzrahmen-
bauteilen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Grundlagen
zur Bewertung des Feuerwiderstandes von Holzrah-
menkonstruktionen“ [
4
]
der Holzforschung Austria
werden aufbauend auf Großbrandversuchen Ver-
gleichsberechnungen und Simulationen durchge-
führt. Das Projekt ist Teil des europäischen Wood-
Wisdom-Projektes „Fire in Timber“ [
5
],
welches sich
zum Ziel gesetzt hat, Ergänzungsvorschläge für die
en 1995-1-2
aufzubereiten und den aktuellen Wissens-
stand zum Brandschutz von Holzkonstruktionen in
einem europäischen Handbuch zu veröffentlichen.
Literatur
[
1
]
Timber Frame Assemblies
Exposed to Standard and
Parametric Fires – Part
1
:
Fire Tests; J. König, J. Norén,
F. B. Olesen, F. T. Hansen;
Institutet för Träteknisk
Forskning (Hg.), Stockholm
1997
[
2
]
Timber Frame Assemblies
Exposed to Standard and
Parametric Fires – Part
2
:
A
Design Model for Standard
Fire Exposure; J. König,
L. Walleij; Institutet för
Träteknisk Forskning (Hg.),
Stockholm
2000
[3]
Additionsmetoden-Berä-
kning av brandmotstånd hos
avskiljande väggar, Rapport I
9312070
;
J. Norén; Swedish
Institute for Wood Technology
Research (Hg.), Stockholm
1994
[
4
]
(
21.04.2009
)
[
5
]
(
21.04.2009
)
Darstellung der Abbrand-
tiefe in Abhängigkeit von
der Zeit für t
f
> t
ch
gemäß
önorm en 1995-1-2
Berechnung von t
ch
an. Nach dem Beginn des Ab-
brandes und dem laut Norm gleichgesetzten Abfall
der Beplankung erfolgt aufgrund der noch nicht aus-
gebildeten Holzkohleschicht bis zu dem Zeitpunkt,
zu dem diese
25
mm misst, ein erhöhter (lt. Norm
doppelt so hoher) Abbrand. Bei Gipskartonplatten
Typ F gemäß
önorm en 520
(
gkf
)
erfolgt ab dem
Beginn des Abbrandes bis zum Versagen der Brand-
schutzbekleidung ein verminderter Abbrand (
2
a),
anschließend bis zur Ausbildung der
25
mm dicken
Kohleschicht ein verdoppelter (
2
b) und danach der
konstante Abbrand (siehe Grafik). Für die Versagens-
zeitpunkte von
gkf
-
Platten liegen aufgrund der
unterschiedlichen Eigenschaften und der Abhängig-
keit von der Befestigung keine Berechnungsmodelle
vor. Die Werte sind aus Prüfungen nachzuweisen.
Für den Planer bedeutet dies, entweder die Kon-
struktionen zu prüfen oder auf die konservativeren
Annahmen für
gkb
-
Platten zurückzugreifen.
Für die Bemessung der mechanischen Eigenschaften
bietet die
en 1995-1-2
zwei Möglichkeiten zur Aus-
wahl: die Methode mit reduziertem Querschnitt und
die Methode der reduzierten Eigenschaften.
In Österreich wurde in den nationalen Festlegungen
in der
önorm b 1995-1-2
die Methode mit reduziertem
Querschnitt als Nachweisverfahren festgelegt.
Dabei wird der wirksame Restquerschnitt durch die
Reduzierung des entsprechend der Abbrandrate
bestimmten ideellen Restquerschnittes um bis zu
7
mm ermittelt. Es wird dabei angenommen, dass
in dieser Grenzschicht keine Festigkeits- und Steifig-
keitseigenschaften vorliegen, während für den wirk-
samen Restholzquerschnitt unverminderte Eigen-
schaften angenommen werden.
Holzverbindungen im Brandfall
Die
önorm en 1995-1-2
gibt Anwendungsregeln für
Verbindungen mit außen liegenden Holzbauteilen
wie auch außen liegenden Stahlblechen für eine
Feuerwiderstandsdauer bis maximal
60
min an. Es
wird davon ausgegangen, dass ungeschützte Stahl-
verbindungsmittel nur eine beschränkte Feuerwider-
standsdauer aufweisen. Je nach Art des Verbindungs-
Zeit t (min)
Abbrandtiefe (mm)
0
10
20
30
40
t
a
t
f
t
ch
2
c
1
2
b
2
a
d
char,0
= 25mm
oder
d
char,n
= 25mm