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Beeindruckend langlebig
Die Lebensdauer von Holz- bzw. Holz-Alufenstern
beträgt ca.
100
Jahre. In der Praxis ist die tatsäch-
liche Nutzungsdauer jedoch mit ca.
30
Jahren
anzugeben, dann werden die Isoliergläser undicht
und auch die Beschläge verlieren ihre einwand-
freie Funktionstüchtigkeit, weshalb Fenster häufig
vor Erreichen ihrer maximalen Lebensdauer ge-
tauscht werden. Bei entsprechender Reparatur
z.B. durch Glastausch oder Instandsetzen der Be-
schläge sind die
100
Jahre jedoch problemlos zu
erreichen bzw. zu übertreffen.
Bei Wind und Wetter
Da es sich um bewitterte maßhaltige Bauteile han-
delt, müssen Holzfenster durch eine Beschichtung
geschützt und regelmäßig gewartet werden. Die
Beschichtung übernimmt dabei die Aufgabe des
Witterungs- und Feuchteschutzes, wodurch das
Quellen- und Schwinden des Holzes wesentlich re-
duziert und die Rissbildung der Oberflächen verhin-
dert wird.
Die Beschichtung der Holzoberflächen mit Lasuren
und Lacken bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten,
um das Erscheinungsbild von Holzfenstern zu schüt-
zen und zu gestalten. Die Wahl einer geeigneten
Oberflächenbehandlung ist ausschlaggebend für
die Funktionstauglichkeit, das bauphysikalische Ver-
halten und das Abwitterungsverhalten der Fenster.
Verarbeitung und Beschichtung von Holzfenstern
unterliegen entsprechenden Normen (s. S.
20
).
Neue Fenster werden in der Regel durch den Her-
steller mit industriellen Verfahren in sehr guter
Qualität beschichtet. Hauptsächlich für Wartungs-
und Renovierungsarbeiten kommen Streichpro-
dukte zur Anwendung. Oberflächenbehandlungen
können den Vergrauungsprozess, der bei unbehan-
deltem Holz auftritt, verhindern, wenn sie licht
stabile Pigmente enthalten. Dazu werden meist
halbtransparente Beschichtungen mit transparen
ten Eisenoxid-Pigmenten verwendet. Farblose
Beschichtungen sind nur für geschützte Holz-
fensterkonstruktionen (z. B. Holz-Alufenster oder
Fenster in Doppelfassaden) geeignet.
Beschichtungsarten
Man unterscheidet drei Arten von Beschichtungen:
Deckende Lacke
bilden einheitlich gefärbte Ober-
flächen, die Holzstruktur scheint nicht durch. Sie
bieten einen besonders guten
uv
-Schutz, ergeben
daher einen sehr dauerhaften Anstrich und sind in
vielen Farbtönen erhältlich.
Lasuren
sind halbtransparente Anstrichfilme, durch
welche die Holzstruktur erkennbar bleibt. Sie bieten
nur mit transparenten Eisenoxid-Pigmenten einen
ausreichenden
uv
-Schutz, daher beschränkt sich die
anwendbare Farbtonpalette auf Gelb-, Rot- und
Brauntöne. Dunkle Brauntöne sind dauerhafter als
helle. Letztere bieten ohne zusätzliche transparente
Lichtschutzmittel und ausreichende Schichtdicke
einen zu geringen Lichtschutz.
Transparente/farblose Beschichtungen
bewirken,
dass der natürliche Farbton des Holzes erhalten
bleibt. Sie sind nur mit transparenten Lichtschutz-
mitteln und einer Schichtdicke von >
30
μm an-
wendbar und nur für geschützte Holzfensterkon-
struktionen geeignet.
Öle
entsprechen in der Regel nicht den Anforderun-
gen der gültigen Normen. Sie dürfen in Österreich
nur im Einvernehmen mit dem Hersteller angewen-
det und der Endverbraucher muss nachweislich auf
damit verbundene Folgen wie z. B. kürzere Wartungs-
intervalle, Rissbildung und Erosion an den bewit-
terten Oberflächen hingewiesen werden. Unter der
Bezeichnung „Öle“ wird eine große Palette ver-
schiedener Produkte angeboten. Sehr viele Öle für
Holz im Außenbereich werden farblos, d.h. unpig-
mentiert eingesetzt, was deren Dauerhaftigkeit im
Vergleich zu pigmentierten Beschichtungen stark
beeinträchtigt.
Wartung und Renovierung
Einmal jährlich sollten Fenster kontrolliert werden.
Dabei ist auf Beschichtungsschäden wie Risse, me-
chanische Verletzungen (z. B. durch Hagelschlag)
sowie Abblätterungen und Verfärbungen zu achten.
Sind beginnende Schäden der Beschichtung ohne
Bei guter Pflege
fit bis ins hohe Alter