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Unterschiedliche Öffnungsarten, innen- und/oder
außenbündige Rahmenprofile sowie schwellenlose
Übergänge bei Balkon- oder Terrassentüren wurden
in den vergangenen Jahren entwickelt und sind
wichtige gestalterische Parameter beim Einsatz von
Holz- und Holz-Alufenstern und -türen im zeitge
nössischen Bauwesen.
Fenstertrends
Ebenso wie Mode oder Autobau unterliegt die
Gestaltung von Fenstern gewissen Trends, die auch
immer mit den aktuellen technischen Möglichkeiten
in engem Zusammenhang stehen. Waren Holzfenster
bis vor einigen Jahren möglichst glatt, glänzend
und homogen, so stehen derzeit Individualität und
Haptik des Holzes im Vordergrund. Die gewünsch-
ten Oberflächen sind matt und auch rauer, farbliche
Nuancen sind willkommene Zeichen der Natürlich-
keit des Materials. Ebenso deutlich ist der Trend zu
größeren Fenstern mit schlankeren Profilen sowie zu
Fixverglasungen. Dazu kommen technische Entwick-
lungen wie verdeckte Beschläge oder die bereits
erwähnte Möglichkeit, Stock- und Rahmenprofile
sowohl außen- als auch innenbündig zu konstruie-
ren, was die gestalterische Bandbreite für den Ein-
satz von Holzfenstern maßgeblich erweitert.
Holzfenster haben Tradition
Fenster gehören – nach den Eingangstüren – zu den
entwicklungsgeschichtlich ältesten Bauteilen unserer
Zivilisation. Wurden sie anfangs noch mit hölzernen
Klappen verschlossen, so kamen später transluzente
Tierhäute und schließlich Glasscheiben, zum Ein-
satz, die zugleich Durchsicht und Witterungsschutz
gewährleisteten. Holzfenster sind maßhaltige Bau-
teile. Das Quellen und Schwinden des Holzes wird
durch die Beschichtung reduziert, wodurch eine
einwandfreie Nutzung gegeben ist, Fensterflügel
ermöglichen das Öffnen und Schließen.
Holzfenster als Innovationstreiber
Noch heute bestehen Fenster aus denselben Grund-
elementen: Stock(rahmen), Flügel(rahmen) und
(Glas)Scheibe. Die leichte Bearbeitbarkeit von Holz
bewirkt, dass Holzfenster Grundlage für Innova
tionen im Fensterbau sind. Nur mit Holz lässt sich
unkompliziert und zuverlässig überprüfen, welche
technischen und gestalterischen Neuerungen sich
in der Praxis bewähren und erst in der Folge in
anderen Materialien umgesetzt werden können.
Formenreichtum
Besonders vielfältig sind die Gestaltungsmöglichkei
ten von Holzfenstern: Ob aus Eiche, Lärche, Tanne
oder Fichte, ob geölt, lasiert oder lackiert – für jedes
Bauwerk kann eine passende Auswahl getroffen
werden.
Dasselbe gilt für die Form von Fenstern: Sowohl die
industrielle als auch die handwerkliche Erzeugung
von Holz- und Holz-Alufenstern ermöglicht die Um-
setzung eines nahezu unbeschränkten Formenreich-
tums: klassisch-rechteckig in allen Proportionen,
gerundet oder kreisförmig, Fenster in Dreieck- oder
Rautenform usw. Ausschließlich auf handwerklicher
Basis beruht die Sanierung und Reparatur bzw. der
Nachbau von historischen Fenstern.
Fenster aus Holz
Bauteile mit Vergangenheit und Zukunft
Schutzhütte Laternsertal,
Vorarlberg,
2011
marte.marte architekten