Edition Holz im Ökovergleich - page 6

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Unterschiedliche Öffnungsarten, innen- und/oder
außenbündige Rahmenprofile sowie schwellenlose
Übergänge bei Balkon- oder Terrassentüren wurden
in den vergangenen Jahren entwickelt und sind
wichtige gestalterische Parameter beim Einsatz von
Holz- und Holz-Alufenstern und -türen im zeitge­
nössischen Bauwesen.
Fenstertrends
Ebenso wie Mode oder Autobau unterliegt die
­Gestaltung von Fenstern gewissen Trends, die auch
immer mit den aktuellen technischen Möglichkeiten
in engem Zusammenhang stehen. Waren Holzfenster
bis vor einigen ­Jahren möglichst glatt, glänzend
und homogen, so stehen derzeit Individualität und
Haptik des Holzes im Vordergrund. Die gewünsch-
ten Oberflächen sind matt und auch rauer, farbliche
Nuancen sind willkommene Zeichen der Natürlich-
keit des Materials. Ebenso deutlich ist der Trend zu
größeren Fenstern mit schlankeren Profilen sowie zu
Fixverglasungen. Dazu kommen technische Entwick-
lungen wie verdeckte Beschläge oder die bereits
erwähnte Möglichkeit, Stock- und Rahmenprofile
sowohl außen- als auch innenbündig zu konstruie-
ren, was die gestalterische Bandbreite für den Ein-
satz von Holzfenstern maßgeblich erweitert.
Holzfenster haben Tradition
Fenster gehören – nach den Eingangstüren – zu den
entwicklungsgeschichtlich ältesten Bauteilen unserer
Zivilisation. Wurden sie anfangs noch mit hölzernen
Klappen verschlossen, so kamen später transluzente
Tierhäute und schließlich Glasscheiben, zum Ein-
satz, die zugleich Durchsicht und Witterungsschutz
gewährleisteten. Holzfenster sind maßhaltige Bau-
teile. Das Quellen und Schwinden des Holzes wird
durch die Beschichtung reduziert, wodurch eine
­einwandfreie Nutzung gegeben ist, Fensterflügel
ermöglichen das Öffnen und Schließen.
Holzfenster als Innovationstreiber
Noch heute bestehen Fenster aus denselben Grund-
elementen: Stock(rahmen), Flügel(rahmen) und
(Glas)Scheibe. Die leichte Bearbeitbarkeit von Holz
bewirkt, dass Holzfenster Grundlage für Innova­
tionen im Fensterbau sind. Nur mit Holz lässt sich
unkompliziert und zuverlässig überprüfen, welche
technischen und gestalterischen Neuerungen sich
in der Praxis bewähren und erst in der Folge in
­anderen Materialien umgesetzt werden können.
Formenreichtum
Besonders vielfältig sind die Gestaltungsmöglichkei­
ten von Holzfenstern: Ob aus Eiche, Lärche, Tanne
oder Fichte, ob geölt, lasiert oder lackiert – für jedes
Bauwerk kann eine passende Auswahl getroffen
werden.
Dasselbe gilt für die Form von Fenstern: Sowohl die
industrielle als auch die handwerkliche Erzeugung
von Holz- und Holz-Alufenstern ermöglicht die Um-
setzung eines nahezu unbeschränkten Formenreich-
tums: klassisch-rechteckig in allen Proportionen,
­gerundet oder kreisförmig, Fenster in Dreieck- oder
Rautenform usw. Ausschließlich auf handwerklicher
Basis beruht die Sanierung und Reparatur bzw. der
Nachbau von ­historischen Fenstern.
Fenster aus Holz
Bauteile mit Vergangenheit und Zukunft
Schutzhütte Laternsertal,
Vorarlberg,
2011
marte.marte architekten
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