Edition Holz im Ökovergleich - page 8

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Von Fichte bis Eiche
In Österreich werden Holzfenster nahezu aus-
schließlich aus lamelliert/keilgezinkten Fensterkan-
teln produziert. Das dafür verwendete Holz stammt
zu mehr als drei Vierteln von Fichte und Tanne, der
Rest überwiegend von Lärchen. Aber auch Eiche
oder – fallweise – Tropenhölzer kommen zum Ein-
satz, wobei vor allem bei letzteren optische Gründe
für die Materialwahl ausschlaggebend sind.
Eine Variante ist die Verwendung unterschiedlicher
Hölzer für Innen- und Außenseite der Fenster – auch
sie in erster Linie visuellen Aspekten geschuldet.
Modifizierte Hölzer wie etwa Thermoholz oder
wpc
werden hierzulande für den Fensterbau kaum ver-
wendet.
Holz- und Holz-Alufenster
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Holz-
und Holz-Alufenstern.
Letztere verfügen an der gesamten Fensteraußen-
seite über Abdeckprofile aus Aluminium, die einer-
seits einen Schutz vor direkter Bewitterung des
Holzes gewährleisten, andererseits aus gestalte-
rischen Gründen eingesetzt werden. So kann die
­Signifikanz von Holz an der Fassade vermieden
­werden, ohne auf seine Vorzüge im Inneren des
­Gebäudes verzichten zu müssen.
Reine Holzfenster sind beschichtet und haben zum
Schutz vor Regen, Hagel und anderen Witterungs-
einflüssen an der äußeren Unterseite des Stocks
­eine Regenschutzschiene mit Wetterschenkel und
am unteren Teil des Flügels ein kleines Flügel­
abdeckprofil aus Aluminium.
Holz und Metall
eine gute Mischung
Jedes Außenfenster sollte fünf Grundanforderungen
erfüllen: Es muss luftdicht und schlagregendicht
sein, widerstandsfähig gegen Windbelastung sowie
ausreichend hohen Wärme- und Schallschutz bieten.
Moderne Holz- und Holz-Alufenster erfüllen alle
diese Anforderungen sowie die in den entsprechen­
den Regelwerken definierten Schwellenwerte.
Sollte es hinsichtlich des Schallschutzes erhöhte An-
forderungen seitens des Nutzers geben, ist das mit
dem Fensterhersteller gesondert zu vereinbaren und
bedingt schwerere Gläser.
Auch der Bedarf an Fenstern mit erhöhtem Brand­
schutz oder Beschusshemmung kann mit Holzfen-
stern problemlos erfüllt werden.
Für einbruchhemmende Fenster wird empfohlen, nur
önorm b 5338
-geprüfte Fenster in den Widerstands­
klassen WK
1
bis
3
einzubauen. Diese verfügen z. B.
über Gläser, die nicht eingeschlagen werden können,
sowie Beschläge, die über zusätzliche Sicherun­gen
gegen Aushebeln verfügen.
Ein Satz zum Einbau
Die hohe technische Performanz von Fenstern kann
nur durch einen ordnungsgemäßen Einbau ausge-
schöpft werden. Daher wird die Vereinbarung eines
Einbaus nach
önorm b 5320
besonders empfohlen.
Was Fenster alles können
die Grundanforderungen
Kammer für ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten,
Graz, Steiermark,
2013
Architektur Strobl
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