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Von Fichte bis Eiche
In Österreich werden Holzfenster nahezu aus-
schließlich aus lamelliert/keilgezinkten Fensterkan-
teln produziert. Das dafür verwendete Holz stammt
zu mehr als drei Vierteln von Fichte und Tanne, der
Rest überwiegend von Lärchen. Aber auch Eiche
oder – fallweise – Tropenhölzer kommen zum Ein-
satz, wobei vor allem bei letzteren optische Gründe
für die Materialwahl ausschlaggebend sind.
Eine Variante ist die Verwendung unterschiedlicher
Hölzer für Innen- und Außenseite der Fenster – auch
sie in erster Linie visuellen Aspekten geschuldet.
Modifizierte Hölzer wie etwa Thermoholz oder
wpc
werden hierzulande für den Fensterbau kaum ver-
wendet.
Holz- und Holz-Alufenster
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Holz-
und Holz-Alufenstern.
Letztere verfügen an der gesamten Fensteraußen-
seite über Abdeckprofile aus Aluminium, die einer-
seits einen Schutz vor direkter Bewitterung des
Holzes gewährleisten, andererseits aus gestalte-
rischen Gründen eingesetzt werden. So kann die
Signifikanz von Holz an der Fassade vermieden
werden, ohne auf seine Vorzüge im Inneren des
Gebäudes verzichten zu müssen.
Reine Holzfenster sind beschichtet und haben zum
Schutz vor Regen, Hagel und anderen Witterungs-
einflüssen an der äußeren Unterseite des Stocks
eine Regenschutzschiene mit Wetterschenkel und
am unteren Teil des Flügels ein kleines Flügel
abdeckprofil aus Aluminium.
Holz und Metall
eine gute Mischung
Jedes Außenfenster sollte fünf Grundanforderungen
erfüllen: Es muss luftdicht und schlagregendicht
sein, widerstandsfähig gegen Windbelastung sowie
ausreichend hohen Wärme- und Schallschutz bieten.
Moderne Holz- und Holz-Alufenster erfüllen alle
diese Anforderungen sowie die in den entsprechen
den Regelwerken definierten Schwellenwerte.
Sollte es hinsichtlich des Schallschutzes erhöhte An-
forderungen seitens des Nutzers geben, ist das mit
dem Fensterhersteller gesondert zu vereinbaren und
bedingt schwerere Gläser.
Auch der Bedarf an Fenstern mit erhöhtem Brand
schutz oder Beschusshemmung kann mit Holzfen-
stern problemlos erfüllt werden.
Für einbruchhemmende Fenster wird empfohlen, nur
önorm b 5338
-geprüfte Fenster in den Widerstands
klassen WK
1
bis
3
einzubauen. Diese verfügen z. B.
über Gläser, die nicht eingeschlagen werden können,
sowie Beschläge, die über zusätzliche Sicherungen
gegen Aushebeln verfügen.
Ein Satz zum Einbau
Die hohe technische Performanz von Fenstern kann
nur durch einen ordnungsgemäßen Einbau ausge-
schöpft werden. Daher wird die Vereinbarung eines
Einbaus nach
önorm b 5320
besonders empfohlen.
Was Fenster alles können
die Grundanforderungen
Kammer für ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten,
Graz, Steiermark,
2013
Architektur Strobl