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Simulationsergebnis
Wohnnutzungmit Fensterlüftung
zuschnitt attachment
10
11
Abb.
10
: Mittlere operative Temperatur im Zeitraum von
22
bis
6
Uhr
23,5°C
19
18,5
19,5 20 20,5 21
21,5 22 22,5 23
verr. Beschattungu. Luftwechsel
verringerter Luftwechsel
verringerte Beschattung
base case
erhöhte Beschattung
erhöhter Luftwechsel
erh. Beschattungu. Luftwechsel
Massivbau– Stahlbeton
Massivbau– Ziegel
Holzbau–Brettsperrholz
Holzrahmenbau
der Ziegelbauweise jene der Stahlbetonbauweise
übertrifft. Dies lässt sichmit dem konkretenWetter-
verlauf des Simulationsjahrs erklären und ist nicht
zu verallgemeinern. Die „Reaktionszeit“ des Ge­
bäudes in Ziegelbauweise, auf diewir später noch
eingehenwerden, war hier in einer entscheidenden,
spezifischenHitzephase offenbar ungünstig.
Schlaftemperaturen
Die Intention des
25
°C-Unterschreitungskriteriums
der
önorm b 8110-3
ist es, eineAussage über die
„Schlafqualität“ im betrachtetenRaum zu treffen.
Das Kriterium ist aber sehr spezifisch, weil zumBe-
spiel ein Temperaturverlauf, der lediglich um
5
Uhr
früh eine operative Temperatur von
24,9
°C aufweist,
zu dessen Erfüllung bereits ausreicht. Wie hoch die
Temperaturen imRest der Nacht waren, spielt in
diesem Fall keine Rolle. Um auch hier eine etwas
objektivereDarstellung zu finden, wurden für die
sieben Simulationsfälle zusätzlich dieMittelwerte
der operativen Temperaturen in der von der Norm
vorgegebenen Zeit von
22
bis
6
Uhr gebildet (siehe
Abbildung
10
).
Das Bild ähnelt jenem der bereits präsentierten
Temperaturmittel, jedoch sindUnterschiede bezüg-
lich der Bauweisen kaum vorhanden. Am deutlichs-
tenwahrnehmbar sind sie im eben besprochenen
Überhitzungsfall, bei welchem die leichteste Bau-
weise tendenziell die geringsten Temperaturen
zeigt. Dies erklärt sich durch die schnellere Reak­
tion der leichterenBauweise auf den nächtlichen,
kühlenden Luftwechsel.
Temperaturverläufe
Die Zusammenhänge, die zum eben dargelegten
Verhalten der Temperaturmittelwerte undÜber-
schreitungskriterien führen, werden unmittelbar
verständlich, wenn die effektiven Tagesverläufe
der Temperaturen dargestellt werden.
Tagesverläufe der Temperatur
Exemplarischwerden die Tagesverläufe der Tempe-
raturen im heißestenRaum für die letzte Juliwoche
dargestellt. In jedemDiagramm sind die genauen
Temperaturverläufe jeweils für alle vier Bauweisen
abgebildet. Verglichenwird der „base case“ der
Simulation (Abbildung
11
) mit den Extremfällen
„verringerte Beschattung, verringerter Luftwechsel“
(Abbildung
12
) und „erhöhte Beschattung, erhöhter
Luftwechsel“ (Abbildung
13
).
Es ist sehr gut zu sehen, dass die Temperaturschwan-
kungenbei leichtenBauweisendeutlicher ausgeprägt
sind. Dies gilt aber nicht nur für die Erwärmungspha-
sen, sondern symmetrisch auch für dieAbkühlungs-
phasen. Somit werden bei der leichtesten Bauweise
zwar in spezifischen Tagesperioden die höchsten
Tagestemperaturen erreicht, ebenso abermeist auch
die tiefsten Temperaturen der Nacht erzielt.
Der dominierende Effekt, der von der speicherwirk-
samenMasse hervorgerufenwird, ist somit eine
„geänderte Reaktionszeit“ des Gebäudes aufWär-
meeintrag durch solare Einstrahlung oder äußere
Temperaturschwankungen. Bei der Erwärmung über
den Tag kann sich somit eine geringeMasse, bei  
der Abkühlung in der Nacht eine zu hoheMasse un-
günstig auswirken.
Mittelfristige Temperaturverläufe
Dies gilt sowohl für die kurzfristigeBetrachtung auf
24
-Stunden-Basis als auch für einemittelfristige.
UmdiesenEffekt zu veranschaulichen, wurden inden
Abbildungen
14, 15
und
16
die Temperaturverläufe
im heißestenRaum für zwei Monate abgebildet.  
Um die bereits besprochenen täglichen Schwankun­
gen „auszublenden“, werden bei dieser Darstellung
jedochüber
24
Stundengemittelte Temperaturwerte
herangezogen.Wiebereits zuvorwirdder „base case“
mit den beiden Extremfällen hinsichtlichBeschat-
tung und Luftwechsel verglichen.
DieseArt der Darstellung vermag gut die Reaktion
desGebäudes aufWetteränderungen zu veranschau­
lichen. Es zeigt sich ein ähnliches Bildwie bei den
Abb.
9
: Anzahl anÜberschreitungsnächten>
25
°C –Wohnnutzung
35
d
0
5
10
15
20 25
30
verr. Beschattungu. Luftwechsel
verringerter Luftwechsel
verringerte Beschattung
base case
erhöhte Beschattung
erhöhter Luftwechsel
erh. Beschattungu. Luftwechsel
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,...24
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