zuschnitt 50 - page 3

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20– 21
Eingangspavillon zum Bürokomplex Ipark
Die
192
Hohlkastenelemente wurden
_ in Weilheim-Bannholz⁄ D vorgefertigt
_ auf
4
Lkws nach Hamburg und von dort mit
_
1
Schiff nach Stavanger⁄ NO transportiert
_ innerhalb von
9
Tagen montiert
Radauti⁄ RU
Brilon⁄ D
att. Thermische Sanierung und Modernisierung von Bestandsgebäuden
Gebäude, die nach dem Zweiten Weltkrieg und bis in die
1980
er Jahre errichtet
wurden, verbrauchen die relativ meiste Energie. Energie ist endlich, ist wertvoll
und wird immer teurer werden. Eine dringende Bauaufgabe ist es deshalb, diese
Gebäude auf Niedrigstenergie- oder sogar Plusenergiestandard zu modernisieren.
Im neuen Zuschnitt-Attachment werden Hintergründe zur thermischen Sanierung
und Modernisierung von Bestandsgebäuden beleuchtet und die technischen
Einsatzmöglichkeiten vorgefertigter Holzelemente für die Bestandsertüchti-
gung aufgezeigt. Realisierte Beispiele belegen die vielfältigen Möglichkeiten
und die Anwendbarkeit der neuen Systeme. Das neue Zuschnitt-Attachment
wurde von der Holzforschung Austria unter Mitarbeit der Technischen Universi-
tät München und der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie verfasst und
von proHolz Austria herausgegeben.
Zu bestellen unter: shop.proholz.at
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14– 15
Umbau eines Hospizes
Die Ständer-Bohlen-Wände und Massivholz-
decken wurden
_ in Altdorf⁄ CH vorgefertigt
_ auf ca.
12
Lkws zur Passhöhe transportiert
_ innerhalb von
4
Wochen montiert
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18– 19
Bürogebäude
Die Holzrahmenwände und die Hohl-
kastenträger für die Geschossdecken wurden
_ in Höfen⁄ A vorgefertigt
_ auf
38
Lkws nach Unterradlberg⁄ A
bzw. nach Brilon⁄ D und auf
85
Lkws nach
Radauti⁄ RU transportiert
_ innerhalb von
4
Wochen montiert
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6– 11
Seniorenwohnheim
Die
136
Zimmereinheiten aus
Massivholz wurden
_ in Kalwang⁄ A vorgefertigt
_ auf
136
Lkws nach Hallein⁄ A
transportiert
_ innerhalb von
5
Wochen montiert
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23– 24
Thermische Fassadensanierung
Die
3
-geschossigen Fassadenelemente wurden
_ in Greifenburg⁄ A vorgefertigt
_ auf
7
Lkws nach Berlin⁄ D transportiert
_ in
2
Bauabschnitten á
5
Tagen montiert
Editorial
Ohne Vorfertigung wäre der moderne Holzbau nicht
denkbar. Sicher hat der Zimmermann schon immer
seine Balken und Bretter im Werk abgebunden und
diese so weit wie möglich für den Zusammenbau
auf der Baustelle vorbereitet. Doch heute werden
komplette Wand- und Deckenelemente im Werk
vorgefertigt, auf die Baustelle transportiert und dort
in wenigen Tagen zusammengesetzt. Dass dies mög-
lich ist, hat auch mit den heutigen Transport- und
Hebemöglichkeiten sowie der
cad
-unterstützten
Fertigung zu tun. In der Vorfertigung und den damit
verbundenen Möglichkeiten liegt eine enorme Trieb-
feder für die zukünftige Entwicklung des Holzbaus.
Vorfertigung heißt, dass Arbeiten nicht auf der Bau-
stelle, sondern in der Werkstatt stattfinden, wo diese
witterungsunabhängig und unter gleichbleibenden
Bedingungen effizient ausgeführt werden können.
Dies bedingt einen intensiveren Planungsprozess,
dafür aber ist die Bauzeit wesentlich kürzer.
Für diesen Zuschnitt haben wir Projekte mit vor-
gefertigten flächigen Elementen sowie Raumzellen
ausgewählt. Wir lassen dabei die stabförmigen Trag-
werke außen vor – wohl wissend, dass auch hier
beeindruckende Konstruktionen aus Holz vorgefer-
tigt und in kürzester Zeit vor Ort zusammengesetzt
werden. Doch muss der Ingenieurholzbau wie der
klassische Zimmermannsbau immer vor Ort mit
flächigen Elementen verkleidet werden. Demgegen-
über erlaubt die Fertigung von flächigen und zu-
gleich tragenden Elementen bis hin zu Raumzellen
einen extrem hohen Grad an Präfabrikation.
Das Prinzip der Vorfertigung hat sich im Einfamilien-
hausbereich längst etabliert. Knapp ein Drittel aller
2012
errichteten Einfamilienhäuser in Österreich
waren Fertighäuser. Zwar haben die Mitglieder des
Österreichischen Fertighausverbandes im Vorjahr
einen Rückgang von
4,5
Prozent im Einfamilien-
hausbereich verzeichnet, dafür hat die Nachfrage
nach großvolumigen Wohngebäuden aus Holz zu-
genommen. Doch nur wenige Betriebe haben die
Kapazitäten für eine großvolumige Vorfertigung.
Der Sprung zum mehrgeschossigen Bauen ver-
spricht Wachstum. Damit alle von diesen neuen
Marktchancen profitieren, müssen Zimmereien und
Industriebetriebe verstärkt Hand in Hand arbeiten.
„Bauen mit Holz bietet durch die Möglichkeiten
der umfassenden Vorfertigung eine Alternative zu
herkömmlichen Bauprozessen“, schreibt Hermann
Kaufmann im einleitenden Essay. „Zur Umsetzung
sind aber entsprechende Voraussetzungen in der
Struktur der Holzbaubetriebe notwendig, die sich
langsam zu entwickeln scheinen.“ Auch Architekt
Simon Speigner erwartet hier Veränderungen: „Leider
gibt es nur wenige Holzbau- und Zimmereibetriebe,
die sich über Großprojekte ‚drübertrauen‘“, sagt er.
„Dies wird sich aber in Zukunft ändern.“
Anne Isopp
Inhalt
Editorial
2
3
zuschnitt
50.2013
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...28
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