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Außenwand – nicht tragend
Wandstärke
38,2
cm
Brandschutz
R
60
Schallschutz
50
dB
Holzschalung
24
mm
Hinterlüftung
90
mm
Winddichtung
Gipsfaserplatte
12,5
mm
Holzriegel
180
mm,
dazwischenMineralwolle
Gipsfaserplatte
12,5
mm
pe
-Folie
Mineralwolle
50
mm
Gipskarton
12,5
mm
Wohnungstrennwand – tragend
Wandstärke
22,5
cm
Brandschutz
R
60
Schallschutz
61
dB
Gipskarton
12,5
mm
Mineralwolle
50
mm
Brettsperrholz
100
mm
Trittschalldämmung
30
mm
Brettsperrholz
100
mm
Mineralwolle
50
mm
Gipskarton
12,5
mm
Geschossdecke – Brettsperrholz
Deckenstärke
48,3
cm
Brandschutz
R
60
Schallschutz
46
dB (Trittschall),
60
dB (Luftschall)
Parkett
10
mm
Estrich
60
mm
pe
-Folie
Trittschalldämmung
30
mm
Trittschalldämmung
50
mm
Splittschüttung
60
mm
pe
-Folie
Brettsperrholz
200
mm
Mineralwolle
60
mm
Gipskarton
12,5
mm
Mehr Nutzfläche durch dünnereAußenwände
Wohnbau inGraz
So wie in anderen Städten gibt es auch in Graz viele Familien,
Paare und Alleinstehende, die sich auf dem freienMarkt nur
schwer eineWohnung leisten können und sich bei der Stadt für
eine Gemeindewohnung angemeldet haben – zurzeit gibt es um
die tausend Vormerkungen.
Auch in Graz ist die Nachfrage nach leistbarenWohnungenweit
größer als das Angebot. Deshalb hat die Stadt nach fast fünfzig
Jahrenwieder begonnen, selbst Gemeindewohnbauten zu errich-
ten. Das erste Projekt wird gerade umgesetzt. Zudemwerden
nachwie vor sogenannte Übertragungswohnbauten errichtet,
bei denen einem gemeinnützigenWohnbauträger Grundstücke
zur Verfügung gestellt werden. Dieser errichtet und verwaltet
dort geförderteMietwohnungen, welche nach dem Ende der Bau-
rechtszeit, etwa nach achtzig Jahren, ins Eigentum die Stadt Graz
übertragenwerden. Die Zuweisung an dieMieter erfolgt immer
durch die Stadt Graz.
Um einen solchenÜbertragungswohnbau handelt es sich auch
beimGebäude in der Max-Mell-Allee am Rosenhain inGraz,
einem gutbürgerlichen Viertel. Hier entstanden
38
Wohnungen
auf einemGrundstück der Stadt Graz. Gebaut und verwaltet wird
es von einem gemeinnützigenWohnbauträger. Das Grundstück
liegt, umgeben von viel Grün, etwas abseits von der Hauptstraße
und grenzt an ein Studenten- und ein Pflegeheim. Der Bauträger
forderte schon imWettbewerb ein Gebäude inHolzbauweise,
aus Gründen der Ökologie und der schnelleren Verfügbarkeit.
Nussmüller Architekten, die schon viel Erfahrung imWohnbau
und imHolzbau haben, gewannen denWettbewerb. Die Kubatur
des Gebäudes folgt der dreieckigenGrundstücksform. Man
nähert sich demGebäude auf der leicht ansteigenden Allee und
steht dann vor demmassiven Sockel mit Tiefgarage, über dem
sich ein zart konstruierter, viergeschossiger Holzbau erhebt.
Umlaufende Balkone und ein in unregelmäßigen Abständen ver-
setzter Lattenschirm gliedern die Fassade. Der Zugang zu den
Wohnungen erfolgt über ein Atrium.
Gefordert war einwirtschaftliches Konstruktionssystem
ImWettbewerbwurde einwirtschaftliches undmaterialgerechtes
Konstruktionssystem gefordert. „DieWirtschaftlichkeit liegt in
der Regelmäßigkeit“, sagt Tragwerksplaner Josef Koppelhuber.
„Ein regelmäßiger Grundriss erlaubt einewirtschaftliche Konstruk-
tion. Dieses Vieleck ist wirtschaftlich nicht günstig, weil es für
allemehr Aufwand bedeutete. Aber es ist natürlich sehr sinnvoll
für dieses Grundstück, weil es dieses optimal ausnutzt“, so
Koppelhuber, den die dreieckigeGebäudeformmit den drei jeweils
geknickten Schenkeln und dem Loch in derMitte an einenWankel-
motor erinnert.
DieWohnungen sind sternförmig um das zentrale Atrium ange-
ordnet. Die ursprüngliche Planung sah eine reine Brettsperrholz-
bauweise vor. Das Holzbauunternehmen aber schlug aus ökono-
mischenGründen Außenwände inHolzrahmenbauweise vor.
Mit der geringerenDicke der Holzrahmenbauwände konnten noch
einmal rundherum
8
cm geförderteNutzfläche gewonnenwerden.
Die Innenwände undDecken sind in Brettsperrholz ausgeführt,
das Stiegenhaus in Stahlbeton. „Manmuss nicht alles aus einem
Material bauen, sondern sollte die Bauweisen dort einsetzen, wo
sie sinnvoll sind“, sagt Projektleiter Jakob Kocher. Tragwerksplaner
Anne Isopp
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...28
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