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Wohnbaumit System
Koppelhuber hingegenwar davonweniger begeistert: Die
Schwierigkeit bei der Kombination ist das unterschiedliche Setz-
maß. Um bis zu
5
mm pro Geschoss setzen sich die Holzrahmen-
bauwändemehr als die Brettsperrholzplatten, und das muss in
der Detaillierung entsprechend beachtet werden. Für Josef
Koppelhuber sind bis zu vier Geschosse in einer solchenMisch-
bauweise vertretbar, darüber hinaus aber würde er davon abra-
ten. Generell bevorzugt er eine reine Brettsperrholzbauweise.
Unterschiede im geförderten und frei finanziertenWohnbau
So elegant das äußere Erscheinungsbild diesesWohnbaus ist,
so ungelenk wirkt dagegen das Atrium. Ursprünglich sollten auch
hier die einzelnen Zugangsebenenwie bei den äußeren, umlau-
fenden Balkonen aus Brettsperrholzplatten, die von einer Form-
rohrkonstruktion getragenwerden, ausgeführt werden. Im Zuge
von Einsparungsmaßnahmen schwenkteman dann auf eine
Betonkonstruktion um. Diese ist jedochweder schön detailliert
noch sauber ausgeführt.
Der Wohnqualität im Inneren tut das keinen Abbruch. Hier wur-
den teilweise die tragenden Brettsperrholzwände sichtbar belas-
sen und nur dort, wo die Schall- und Brandschutzanforderungen
es erforderten, mit Gipskarton verkleidet. Die Deckenwurden
hingegen alle aus Kosten- und Schallschutzgründenmit Gipskar-
ton verkleidet. Bei den ebenfalls vonNussmüller Architekten ge-
planten frei finanziertenHolzwohnbauten in Reininghaus wurden
die tragendenMassivholzdecken sichtbar belassen, erzählt Stefan
Nussmüller. Dafür sei aber der Fußbodenaufbau aufwändiger und
damit auch teurer. Dies war bei diesemWohnbau in der Max-
Mell-Allee nicht möglich. Diemaximale Gesamtbruttomiete liegt
hier bei
8
Euro proQuadratmeter. Die Stadt Graz will das Image
des Gemeindewohnbaus verbessern und allen betroffenen
Bevölkerungsschichten schmackhaft machen. Dies dürfte ihr mit
diesem Bau gelingen.
Standort
Max-Mell-Allee
6
, Graz⁄ A
Bauherr
Gem. Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft Ennstal reg. Gen.m.b.H., Liezen⁄ A,
Planung
Nussmüller Architekten, Graz⁄ A,
Statik
Dipl.-Ing. Josef Koppelhuber, Rottenmann⁄ A,
Holzbau
Strobl Bau, Weiz⁄ A,
Fertigstellung
2018
Anzahl Wohnungen
38
(gefördert)
Nettonutzfläche
2.500
m
2
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...28
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