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WohnbauEinfamilienhaus

Bungalow K. - Ein Haus wie ein Dorf

Daten zum Objekt

Standort

Siegendorf

Bauherr

Privat

Planung

 PASCHINGER ARCHITEKTEN ZT KG

Holzbaubetrieb

 Franz Gollubits GesmbH & Co. KG

Statik

 RWT Plus ZT GmbH
 

Fertigstellung

2017

Raumkonzept - Ein Haus wie ein Dorf Das Haus ist organisiert und ausgebildet wie ein Dorf: Von der Straße kommend passiert man zuerst die Peripherie - Garage und Technik-, beziehungsweise Lagerbereich, die das Zentrum von außen abschirmt. Entlang der „Stadtmauer“ erreicht man den sich freundlich öffnenden, überdachten Eingang. Umrundet man das Haus nun im Uhrzeigersinn, gelangt man – an der vorderen Spielwiese und am Pool vorbei - hin zum „Gasthaus“ – der Wohnküche, die sich über zwei Seiten voll verglast zum Schanigarten – der Terrasse – hin orientiert. Das „Haus der Kinder“ rückt vor Richtung Nachbar und definiert die Grenze zum hinteren Garten. Das „Haus der Eltern“ ist von dem der Kinder abgerückt und um 30° der Sonne entgegen Richtung Westen verdreht. Zwischen Kinder- und Elternhaus wird als gemeinsamer Marktplatz das Wohnzimmer aufgespannt, Die Verdrehung des Elternhauses gibt dem Wohnzimmer einen spannenden Twist. Das Wohnzimmer ist über raumhohe Verglasungen sowohl zum Atrium als auch zum privaten Garten hin orientiert und stellt so die innere Verbindung der verschieden Außenbereiche dar. Jedes Haus definiert durch Orientierung und vorgelagerte überdachte Terrassen seinen eigenen Freibereich – mit jeweils eigenem Charakter von offen bis intim. Einbindung in Landschaft und Besiedelungsstruktur Heute wie damals gelten für die im Burgenland traditionelle eingeschossige Ausbildung der Wohngebäude dieselben Voraussetzungen: es ist genug Platz da, um schon jetzt und speziell später im Alter die Bequemlichkeit eines Hauses ohne Stiegen genießen zu können. Durch die Höhenstaffelung und Gliederung der Baukörper nimmt sich das Gebäude deutlich zurück und fügt sich in Größe und Maßstab harmonisch ins Ortsbild ein. Die eigentliche Wohnnutzfläche ist mit 180 m² vergleichsweise nicht allzu groß – im Entwurfsprozess wurde gemeinsam mit den Bauherren um Optimierung und Minimierung der Flächen gerungen. Licht, Licht, Licht Schon beim Betreten des Gebäudes wird man überrascht, wie radikal sich das Haus zu den Freibereichen hin öffnet. Man befindet sich sofort im Zentrum des Hauses – und schon fast wieder auf der Terrasse - das ganze Atrium samt Pool im Blickfeld; Der Eingangsbereich ist zur Wohnküche und zum Wohnzimmer hin zwar offen, diese sind aber vor dem ersten Blick geschützt – die Räume lassen sich von hier aus vorerst nur erahnen. Das Atrium bringt Licht in die Tiefen des Hauses, unterteilt das Haus in Zonen und verbindet diese Zonen wieder miteinander, erlaubt eine zweiseitige Ausrichtung der Wohnküche mit natürlicher Belichtung zur jeder Tageszeit, sowie eine zweiseitige Belichtung des Wohnzimmers. Gastfreundschaft und Privatsphäre Im vorderen Bereich des Hauses findet das gesellschaftliche Leben der gastfreundlichen Bauherrnfamilie statt – der große, drei Meter lange Eichentisch ist holzgewordene Einladung an Familie und Freunde. Im hinteren Bereich sind die Rückzugsbereiche der Familie situiert – das Wohnzimmer, die Kinderzimmer, der Schlafbereich der Eltern. Das Atrium erlaubt Blickbeziehungen wie Privatsphäre gleichermaßen; der Privatbereich selbst ist gestaffelt angeordnet – die Privatheit erlangt, je weiter man ins Haus vordringt, immer größere Bedeutung. Innere Struktur Der inneren Erschließung wurde großes Augenmerk geschenkt – die eigentlichen reinen Erschließungsflächen konnten fast auf Null reduziert werden, um die zur Verfügung stehenden Flächen maximal ausnutzen zu können. Materialkonzept Das Sichtbarmachen des Konstruktionswerkstoffs Holz und die Nutzung seines atmosphärischen Potentials war sowohl den Bauherrn als auch den Architekten ein großes Anliegen. Im Wohnzimmer sind die Sichtholzwände Tragstruktur und Möbel zugleich, für die Atmosphäre der Kinderzimmer sind die Holzoberflächen essentiell. In enger gedeihlicher Zusammenarbeit zwischen Architekten und Bauherrin wurde auf Schlichtheit und Durchgängigkeit nur weniger Materialien geachtet – ein echtes Highlight sind die Fenster aus gebürsteter und geölter massiver Eiche! Immer wurde darauf geachtet, das Besondere zu finden, ohne das Budget zu sprengen. Freiraumkonzept Die Baukörper definieren eine Abfolge von Orten unterschiedlicher Ausprägung. Das Atrium ist die gesellige Lounge im Freien, die überdeckten Terrassen der Zimmer und des Wohnzimmers sind intime Rückzugsbereiche. Einerseits bildet die Abfolge von Wohnküche-Atrium-Wohnzimmer-Terrasse ein Raumkontinuum, führt vom „öffentlicheren“ Teil des Gartens und des Hauses bis zum privaten Garten im hinteren Bereich, andererseits definiert jedes „Haus“ seinen eigenen Freibereich im Garten – mit eigener Atmosphäre und nicht einsichtig von den jeweils anderen „Häusern“. Jeder Wohnraum selbst bezieht einen wesentlichen Teil seiner Raumqualität aus seiner Beziehung zum Außenraum; jeder Wohnraum lässt sich mit dem Außenbereich verbinden und erweitern, erfährt seine Großzügigkeit durch die Miteinbeziehung der Terrasse oder des Gartens. Ökologische Maßnahmen – Energiekonzept in Stichworten Holzmassivbauweise mit Brettsperrholzplatten | kein Keller zur Minimierung der ökologischen Fußabdrucks | Dämmung unter der Bodenplatte mit Recycling-Produkt Glasschaumgranulat | Große Glasflächen zur Nutzung des solaren Eintrags im Winter | Vordächer zur Abschirmung der Sommersonne Atrium zur optimalen Ausnutzung der Sonnenenergie | Wärmepumpe | Kontrollierte Wohnraumlüftung Passive Flächenkühlung mittels Wärmepumpe/Erdsolekollektor im Sommer | Licht- und windsensitive Steuerung der Beschattungsanlage zur Minimierung des Kühlbedarfs | Tageslichtlamellen – es ist bei Beschattung kein künstliches Licht erforderlich | LED - Beleuchtung