Erweiterung der Landwirtschaftsschule Altmünster
Data about the object
Standort
Altmünster/AT Google Maps
Bauherr:in
Landes-Immobilien GmbH, vertreten durch das Amt der OÖ Landesregierung, Abteilung Gebäude- und Beschaffungsmanagement, Linz/AT, www.ligooe.at
Architektur
Fink Thurnher Architekten, Bregenz/AT, www.fink-thurnher.at
Statik
Merz Kley Partner, Dornbirn/AT, www.mkp-ing.com
Holzbau
Zimmerei Kieninger GesmbH, Bad Goisern/AT, www.kieninger.atEW-BAU GmbH, Vöcklabruck/AT, www.ewbau.at
Fertigstellung
2011
Typologie
Die Zusammenlegung der Hauswirtschaftsschule Weyregg mit der Landwirtschaftsschule Altmünster zu einem Ausbildungszentrum für das Salzkammergut war der Anlass für einen 2007 ausgelobten Wettbewerb. Das bestehende Schulgebäude aus den 1950er-Jahren, südlich des Ortskerns nahe am Ufer des Traunsees gelegen, blieb im Siegerentwurf zum großen Teil erhalten. Lediglich der östliche Flügel wurde rückgebaut, da sich seine Struktur nicht in das neue Nutzungsgefüge integrieren ließ. Der Entwurf orientiert sich am regionalen Typus des Vierkanthofs und vervollständigt den Bestand zu einem dreigeschossigen Hofgebäude. Der Haupteingang bildet den Auftakt zu der mäandernden Erschließung. In dem langgestreckten, überdeckten Vorbereich ist der Blick auf den See gelenkt, beim Betreten des Gebäudes richtet er sich auf den Hof, das Zentrum des Gebäudes. Die Horizontalerschließung ist ringförmig und zweibündig angelegt. Räumliche Aufweitungen gestalten die Erschließungszonen differenziert und transparent und vermeiden die häufig anzutreffende Monotonie einer Mittelgangerschließung. Angelagerte und offen organisierte Räume erlauben gezielte Blicke durch das gesamte Gebäude und in die Landschaft. Hochgedämmte Rahmenbauelemente bilden die nicht tragenden Außenwände des Skelettbaus in Passivhausbauweise. Die Konstruktion des Dachs ist mit einer einfachen Balkenlage hergestellt, die Geschossdecken als Brettstapeldecken mit Aufbeton konstruiert. Den Anspruch einer ökologisch einwandfreien und ressourcenschonenden Bauweise erfüllt das Gebäude durch den umfassenden Einsatz von heimischem Weißtannenholz. Das unbehandelte Material prägt alle sichtbaren Oberflächen wie Böden, Decken, Außen- und Innenverkleidungen und steht in Einklang mit der Nutzung des Gebäudes. Das neue Ausbildungszentrum integriert das Bestandsgebäude – baukulturell und architektonisch wenig bedeutend – als aus ökologischer Sicht wertvolle Ressource in ein räumlich überzeugendes Gesamtsystem.