Neue Werkstätten der Lebenshilfe
Data about the object
Standort
Lindenberg/D
Architektur
Lichtblau Architekten BDA, München/D
Fertigstellung
2005
Typologie
Mit der Errichtung des neuen Werkstattgebäudes für behinderte Menschen konnten die bis dahin in der Stadt Lindenberg verteilten Einrichtungen zusammengeführt und dadurch effizienter organisiert werden. Das Gebäude gliedert sich in einen eingeschossigen Südflügel und einen zweigeschossigen Nordflügel, die eine verglaste Erschließungszone miteinander verbindet. In den kompakten Baukörpern sind neben Handwerks- und Montagewerkstätten auch Trainings- und Förderbereiche sowie die Verwaltung untergebracht. Die Werkstätten wurden als Modellprojekt im Rahmen des Programms "SolarBau" des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert. Das Gebäude musste daher der Zielsetzung des Programms entsprechend sowohl in der Wahl der Baustoffe als auch in der Energieversorgung kohlendioxidneutral sein. Die Energieversorgung der Einrichtung erfolgt über eine Kombination aus einer Grundwasserwärmepumpe und einer Biomasseheizung. Aus der Werkstattnutzung mit großem Bedarf an natürlicher Belichtung ergab sich ein hoher Verglasungsanteil der Fassaden. In Verbindung mit dem Baumaterial Holz, das nur eine mittlere Wärmespeicherkapazität aufweist, wurde daher eine Kühlung der Räume erforderlich, die über Grundwasser durchströmte Estriche und Nachtlüftung erreicht wird. Planungs- und soweit möglich baubegleitend erfolgte eine Ökobilanzierung über alle Lebenszyklusphasen des Gebäudes – von Neubau, Reinigung, Wartung und Instandsetzung bis hin zum Abbruch. Maßgebend waren dabei energetische, ökonomische und ökologische Kriterien. So unterstützte beispielsweise die Ermittlung der Energiemenge für die Herstellung die Entscheidung für Brettstapeldecken anstelle von Betondecken. In der Gesamtbilanz zeigte sich, dass der Herstellungsaufwand für den Holzbau gegenüber dem Massivbau bezüglich Primärenergie und Kohlendioxid-Äquivalent um den Faktor drei geringer ist.