Holz nutzen ohne Raubbau am Wald
In manchen Teilen der Welt werden noch immer große Waldflächen vernichtet. Gütesiegel wie PEFC garantieren Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung.
In Österreich nehmen Waldfläche und Holzvorrat jedes Jahr zu, da die Kriterien der Nachhaltigkeit oberstes Gebot sind und nie mehr Holz geerntet wird als nachwächst. Auch europaweit betrachtet vermehrt sich der Wald. Die EU hat eine Waldfläche von 161 Millionen Hektar. Nur zwei Drittel (64 Prozent) des jährlichen Holzzuwachses in der EU werden genutzt. Der Rest verbleibt im Wald und vermehrt den Bestand. Weltweit hingegen werden jedes Jahr 11 bis 15 Millionen Hektar Wald abgeholzt.
Gütesiegel für den Wald
Anhaltende Rodungen tropischer Regenwälder und ein gesteigertes Umweltbewusstsein führten in den 1990er Jahren ausgehend von der Weltumweltkonferenz in Rio de Janeiro zu einer Reihe von europäischen Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder. Aus den Beschlüssen von 37 Nationen im paneuropäischen Prozess ist 1999 das Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung PEFC entstanden. PEFC steht für Programme for the Endorsement of Forest Certification.
PEFC ist das weltweit verbreitetste Holzzertifikat
PEFC ist heute das weltweit führende Waldzertifizierungssystem. Das PEFC-Siegel garantiert die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder. Trägt ein Produkt das PEFC-Siegel, können Konsumenten sicher sein, dass es nicht aus illegalen Holzschlägerungen und gerodeten Wäldern stammt. Vielmehr müssen bei seiner Entstehung strenge Kriterien zur Erhaltung vitaler, biologisch vielfältiger und leistungsfähiger Wälder eingehalten worden sein.
300 Millionen Hektar Wald werden bereits nach den PEFC-Kriterien bewirtschaftet. Das sind zwei Drittel der gesamten weltweit zertifizierten Waldfläche. 43 Länder nehmen am Programm teil.
Kontrolliert wird nicht nur im Wald, sondern entlang der gesamten Verarbeitungskette. Bei PEFC-zertifizierten Produkten ist der Materialfluss vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt lückenlos dokumentiert und überwacht.
Unterschiede zu FSC
Genauso wie PEFC gewährleistet FSC (Forest Stewardship Council) als zweites etabliertes Gütesiegel die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder. Die beiden Labels verfolgen dasselbe Ziel, unterscheiden sich aber bei ihren Kriterien in Details wie etwa standortgerechter Baumartenwahl, Totholzanteil und dergleichen. FSC spielt in Europa und speziell in Österreich eine weit geringere Rolle als PEFC. In Österreich sind 69 Prozent der gesamten Waldfläche PEFC-zertifiziert, FSC-zertifizierte Waldflächen gibt es hier hingegen kaum (nur 0,015 Prozent). Im Gegensatz zu FSC berücksichtigt das System PEFC lokale Gegebenheiten und wurde gegründet, um der kleinstrukturierten Familienforstwirtschaft Zugang zu einer Zertifizierung zu ermöglichen. Zusätzlich zu den international abgestimmten Richtlinien gibt es bei PEFC national gültige Standards. Der Wald ist in Österreich in zertifizierte PEFC-Regionen aufgeteilt, kleine Familienbetriebe können so mit vertretbarem Aufwand am Programm teilnehmen. Noch etwas zeichnet PEFC aus: Die Einhaltung der Kriterien wird von unabhängigen Stellen geprüft und nicht vom Systemersteller selbst.
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