12 % mehr Reputation durch Holzbau
Gebäude hatten schon immer auch eine repräsentative Aufgabe. Erfolgreiche Unternehmen nutzen ihre Bauten gezielt als räumlich erlebbare Markenzeichen ihrer Kultur und ihrer Werte. Welche Rolle der Baustoff Holz dabei spielt, wurde jetzt von der Johannes Kepler Universität Linz erstmals wissenschaftlich untersucht. Etwa 450 persönliche Interviews mit einer repräsentativen Stichprobe der österreichischen Gesamtbevölkerung wurden geführt. Die wichtigsten Ergebnisse wurden nun in einer neuen Publikation von proHolz herausgegeben.
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Mehr als umweltbewusst
Die Ergebnisse sind erstaunlich: Unternehmen mit Gebäuden aus Holz wird nämlich nicht nur ein umweltbewussteres Verhalten zugeschrieben: ihnen wird auch eher zugetraut allgemeine Anliegen der Gesellschaft zu unterstützen und mit ihren Mitarbeitern gut umzugehen.
Sogar mehr als 80 % der Befragten gaben an, dass man in einem Unternehmen aus Holz gerne arbeiten würde. 70 % stimmten der Aussage zu, dass Unternehmen mit Holzgebäuden innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln würden, 76 % dass sie eine klare Vision für die Zukunft hätten.
12 % mehr Reputationswirkung durch Holzbauarchitektur, was bringt’s?
Insgesamt wurde festgestellt, dass Unternehmen, die in Holzbauten ihrer Tätigkeit nachgehen, mit einer sehr hohen positiven Assoziationskette rechnen können. Die Empfehlungsrate ist höher – ebenso die Vertrauenswürdigkeit und die Bereitschaft eine Kundenbeziehung einzugehen. Zahlreiche Studien haben die positive Auswirkung einer hohen Reputation auf finanzielle Kennzahlen wie Rentabilität und Gewinn nachgewiesen.
Ausgezeichnete Beispiele aus Holz
Schon jetzt setzen einige Unternehmen erfolgreich auf den Baustoff Holz. Zuletzt sorgte das MIBA Forum der Miba AG in Laakirchen für Aufsehen. Das Projekt wurde letztes Jahr mit einem Holzbaupreis ausgezeichnet. Der Lebensmittelhändler M-Preis ist bekannt für seine Märkte aus Holz. Der Shop in St. Martin am Tennengebirge erreichte den zweiten Preis aus mehr als 250 Einreichungen beim Constructive Alps. Gute Beispiele gibt es viele.
Auftraggeber, Initiatoren
Mit der Unterstützung des Landes Oberösterreich und der Bundesimmobiliengesellschaft m. b. H. gaben mehrere Branchenorganisationen die nun veröffentlichte Studie in Auftrag: neben proHolz Oberösterreich und proHolz Austria beteiligten sich der Fachverband der österr. Holzindustrie und die Landesinnung Holzbau OÖ an dem Projekt.
„Für mich ist die vorliegende Studie mehrfach beachtlich: Einerseits liefert sie den Unternehmen bei Investitionen in Gebäude eine neue Entscheidungsgrundlage. Außerdem freut es mich als Wissenschaftsreferent des Landes ganz besonders, dass die erste Untersuchung dieses Aspektes im Gebäude-Bereich von einer OÖ. Universität gemacht wurde.“, so LH-Stv. Dr. Michael Strugl.
Die BIG setzte bei ihren letzten Bauaufgaben bereits mehrmals erfolgreich Holz ein. Die HTBLA Hallstatt wurde 2016 mit einem Oö Holzbaupreis ausgezeichnet. In Tulln wurde im Sommer 2017 eines der ersten Laborgebäude aus Holz für die BOKU fertiggestellt. Weitere Projekte sind bereits in Planung.
Wissenschaftliche Bearbeitung, Marktforschung
Die Professoren Dr. Gerhard Wührer und Dr. Katharina Hofer vom Institut für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz sind die Autoren und zeichnen für die wissenschaftliche Bearbeitung des Projektes verantwortlich. Die IMAS International, Institut für Markt- und Sozialanalysen führte die Interviews und brachte sich beratend in das Projekt ein.