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Zuschnitt 55
Holz bildet


Holz bildet schöne Lern- und Schulräume. Diese sind materiell hochwertig, ökologisch nachhaltig und haben Atmosphäre. Wie könnte man besser seine Wertschätzung gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen zeigen?

Format A4
Seiten 28
ISBN 978-3-902926-08-1
Ausgabe September 2014
Einzelpreis 8,00 €

Editorial

Schulen aus Holz: Für diesen Zuschnitt haben wir eine ganze Reihe an Beispielen aus dem In- und Ausland zusammengetragen. Die jeweiligen Gründe, warum man sich für Holz entschieden hat, sind vielfältig. Sie reichen von den atmosphärischen, haptischen Qualitäten des Holzes über ökologische und nachhaltige Beweggründe, der Förderung der regionalen Wertschöpfung bis hin zu den Möglichkeiten der Vorfertigung. Gerade in Städten wie Zürich oder Wien, in denen die wachsenden Schülerzahlen einen enormen Bedarf an ­neuen Klassenräumen hervorrufen, werden der hohe Vorfertigungsgrad, den der Holzbau ermöglicht, und die damit verbundene kurze Bauzeit besonders geschätzt. Aber nicht nur in den Städten, auch am Land und in den Gemeinden muss in den nächsten Jahren eine Vielzahl an Schulbauten saniert, umgebaut und erweitert werden.

»Schule ist kein Selbstzweck, sondern ein Ort, an dem man Erfahrungen ­machen kann«, schreibt unser Essayist Gert Kähler. Doch welchen Beitrag kann der Werkstoff Holz dazu leisten? Kähler zeichnet hierzu das Bild vom Baum, ­unter dem sich der Lehrer und seine Schüler versammeln. Die Krone des Baumes schützt vor der Witterung, spendet Schatten und vereint die Menschen darunter in ihrer Ambition, etwas zu lernen. Dieses Bild sollte man in den Klassenraum übertragen: Kinder gehen ja in die Schule, um die Welt ­kennen zu lernen und zu begreifen. Holz mit seinen haptischen, atmosphärischen und olfaktorischen Qualitäten ist als Material bestens dazu geeignet, eine gute Lernatmosphäre zu schaffen und aus Schule wieder Erfahrung zu ­machen. »Es liegt nahe, gerade in Bauten für Kinder Holz zu verwenden, weil man für sie in besonderem Maße eine gesunde, warme und freundliche Atmosphäre wünscht«, schreibt unsere Frankreich-Korrespondentin Dominique Gauzin-Müller.

Der Blick ins Ausland ist überhaupt beeindruckend: Britische und französische Architekten, die jahrelang den Holzbau hierzulande studiert haben, scheinen inzwischen – gerade im Bildungsbau – mehr mit Holz zu bauen als die österreichischen Architekten. Jetzt ist es an uns, diese Überzeugungskraft für das ­Material Holz zurückzugewinnen und uns für bessere Bauten im Bildungswesen einzusetzen.

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