Gemeindezentrum Ludesch/A
Daten zum Objekt
Standort
Ludesch, Vorarlberg/A
Planung
Architekturbüro Hermann
Kaufmann ZT GmbH
Sportplatzweg 5
A-6858 Schwarzach
T +43(0)5572/58174-0
office(at)archbuero.com
www.kaufmann.archbuero.com
Holzbau
Arbeitsgemeinschaft Wucher-Sutter Holzbau, Ludesch
www.sutterholzbau.at
www.wucher.com
Bauherr
Gemeinde Ludesch Immobilienverwaltungs GmbH & Co. KEG
Tragwerksplanung
merz kley partner ZT GmbH, Dornbirn (Holzbau)
Mader & Flatz Ziviltechniker GmbH, Bregenz (Massivbau)
Zementol Vertriebsgesellschaft mbH, Dornbirn
Umbauter Raum
14.500m³
Grundstücksfläche
4745m²
Bebaute Fläche
1461m²
Versiegelte Fläche
1053m²
Nettonutzfläche
3135m²
Beheizbare Bruttogeschossfläche
3052m²
Bauzeit
05.2004 bis 10.2005
Insgesamt wurden 221fm Holz und 5607kg Schafwolle für den Bau benötigt.
Fertigstellung
2005
Typologie
Das 2005 eröffnete Gemeindezentrum in Ludesch ist ein Pionierbauwerk des konsequenten ökologischen Bauens in Europa und hat mehrere nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Das bestehende Gemeindeamt aus den 1950er-Jahren war aufgrund mangelnder Bauqualität nicht mehr sanierbar.
Ziel des Neubaus für die Gemeinde mit gerade mal 3000 Einwohnern war es neben der Schaffung einer neuen Ortsmitte auch, möglichst hohe Umweltstandards zu setzen und ein ökologisches Musterprojekt zu schaffen. Die Förderung durch das österreichische Entwicklungsprogramm für nachhaltiges Bauen "Haus der Zukunft" ermöglichte ein Projekt, das die Umweltbelastungen sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb wesentlich reduziert und durch die Verwendung von toxikologisch unbedenklichen Materialien gesunde Räume schafft.
So ließ sich der Primärenergieeinsatz für die Herstellung des Gebäudes gegenüber vergleichbaren Passivhäusern deutlich senken, ebenso das Treibhaus- und Versauerungspotenzial. Ergänzend dazu sorgt die Vermeidung von PVC, HFKW, Formaldehyden sowie Lösungsmitteln für die Senkung des Ozonabbau- und des Photooxidationspotenzials. Verschiedene Variantenfür die Baukonstruktion wurden bezüglich der genannten Kriterien über den gesamten Lebenszyklus detailliert miteinander verglichen, wobei auch wirtschaftliche Kriterien die Auswahl beeinflussten. Die Verwendung von Holz, das hauptsächlich aus den gemeindeeigenen Wäldern stammt, für die gesamte Konstruktion und auch für den Innenausbau ist der Hauptgrund für die vorbildliche Ökobilanz des Gebäudes. Das Gemeindezentrum Ludesch zeigt, dass energieeffizientes Bauen und die konsequente Ausrichtung an strengen ökologischen Kriterien nicht im Widerspruch zu architektonischer Qualität stehen und zu einer eigenen, "ökorationalen" Ästhetik führen können.