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Sakralbauten

Holzkirchen auf Chiles zweitgrößter Insel

Daten zum Objekt

Standort

Chiloé-Archipel/CL

Religion: römisch-katholisch

Fertigstellung

17./18. Jh.

Typologie

Sakralbauten

In Blau, Rot und Gelb sind die Holzkirchen auf Chiloé bemalt. Sie zeugen noch heute von der Missionarstätigkeit der Jesuiten und Franziskaner auf Chiles zweitgrößter Insel. Als die Jesuiten, die nach Chiloé gekommen ­waren, um den Ureinwohnern, den Huilliches, den christlichen Glauben nahezu­bringen, vom spanischen König des Landes verwiesen wurden, setzten die Franziskaner den Bau der Kirchen fort. Die Kirchen stehen oft auf kleinen Anhöhen, damit sie nicht von Überschwemmungen betroffen sind und die Seefahrer sie schon von Weitem sehen konnten. Die Kirchen wurden von den Inselbewohnern in der ihnen bekannten Bootsbautechnik errichtet und innen wie außen in leuchtend bunten Farben bemalt.
»‚Die Inselbe­wohner bauten sie genau wie ihre Häuser und Boote, aus ­einheimischem Lärchen- und Zypressenholz und mit Holzdübeln statt mit Nägeln‘, erklärt Hernan Pressa von der Stiftung Amigos de las Iglesias de Chiloé, welche sich der Restaurierung und Erhaltung der teilweise stark ­sanierungsbedürftigen Holzkirchen widmet.«* Über hundert Kirchen sind so entstanden, heute sind noch fünfzig bis sechzig erhalten, 14 davon zählen zum Weltkulturerbe.

*Quelle: »Die Insel der Holzkirchen«  von Stephanie ­Giovannini, Neue Zürcher Zeitung, 18. Oktober 2007.