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Sakralbauten

Holzkirchen Karpaten

Daten zum Objekt

Standort

Karpaten

Religionen: römisch-katholisch, ­griechisch-orthodox, evangelisch-lutherisch

Fertigstellung

16. – 19. Jh.

Typologie

Sakralbauten

Über 3.500 Holzkirchen gibt es in den osteuropäischen Ländern, davon 2.500 allein in der Karpatenregion. Die ältesten stammen aus dem 14. Jahrhundert, die jüngsten sind quasi von gestern. Die kleinsten erreichen ­gerade einmal eine Höhe von 8 Metern, die größten scheinen mit 60 Metern in den Himmel zu ­reichen. Die vielen verschiedenen ethnischen und kon­fessionellen Volksgruppen, die in den Karpaten lebten, die Ukrainer, Polen, Ungarn, Slowaken, Russen, Zigeuner und Tataren, entwickelten für ihre ­Kirchen eine Blockbauweise von beeindruckender Vielfalt.

Da das Holz ein wertvolles Baumaterial ist und war, trafen die Handwerker zahlreiche Maßnahmen zum konstruktiven Holzschutz, die für die Holzkirchen im Karpatengebiet typisch sind. Die Dach- und Wandschindeln, die das Erscheinungsbild prägen, schützen beispielsweise die tragenden Bauteile vor Feuchtig­keit und sind bei Beschädigungen leicht zu ersetzen. Das so genannte Flugdach gehört zu den wichtigsten konstruktiven Holzschutzmaßnahmen. Durch seine Auskragung schützt es die darunterliegenden Wandbereiche und die Schwellen. Auch die stufenartige Form der Bekrönungen gehört zum konstruktiven Holzschutz. Die gebrochene Form ermöglicht die Ausbildung mehrerer kleiner ­Dächer und reduziert somit die dem Wasser ausgesetzte Wandoberfläche.

Standorte Karpaten/SK
Errichtet 16. – 18. Jh.
Religionen römisch-katholisch, ­griechisch-orthodox,
evangelisch-lutherisch

Standorte Maramures/RO
Errichtet 17./ 18. Jh.
Religion rumänisch-orthodox

Standorte Ma´lopolska/PL
Errichtet 16. – 19. Jh.
Religion römisch-katholisch

Standorte Nördliche Karpaten/UA und PL
Errichtet 16. – 19. Jh.
Religionen griechisch-orthodox, ­unierte Kirche (ost-katholisch)

Andrij Kutnyi
wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Baugeschichte, Historische Bauforschung und Denkmalpflege an der tu München, hat die Kirchen im ukrainischen Teil der Karpaten wissenschaftlich erforscht. 2009 ist seine wissenschaftliche Arbeit als Buch im Callwey Verlag erschienen. »Sakrale Holzarchitektur in den Karpaten« ist inzwischen vergriffenen. Dank seiner Dokumentation wurden 2013 16 Holzkirchen aus den Nord­karpaten (Ukraine/Polen) in die Liste des UNESCO-Weltkultur­Erbes aufgenommen.