Impulszentrum Reininghausgründe
Daten zum Objekt
Standort
Graz/A
Bauherr
Innofinanz Steiermärkische Forschungs- und Entwicklungsges. mbH
Architekt
Hubert Rieß, Graz/A
Tragwerksplanung
Ing. Leo Riebenbauer GmbH, Pinggau
Fertigstellung
2004
Typologie
Auf dem ehemaligen Produktionsareal der Brauerei Reininghaus entstand in zwei Bauabschnitten ein Impulszentrum als Büro-, Labor- und Werkstattgebäude für neu gegründete Unternehmen. Das Gebäude besteht aus zwei sich gegenüberstehenden, dreigeschossigen Baukörpern, die an den Enden über zweigeschossige Brückengebäude miteinander verbunden sind. Während die außen liegenden Teile der Baukörper aus Stahlbeton bestehen, lagern sich an die Hoffassaden kammartigvorgefertigte Holzboxen an, die sechs untergeordnete Höfe ausbilden und sich über Bandfensterzueinander orientieren. Die Holzboxen sind vollständig vorfabrizierte Raumzellen aus Brettsperrholzelementen, die mit Gipskartonfaserplattenbeplankt und mit außen liegender Dämmschichtsowie hinterlüfteter Lärchenholzverschalung versehen sind. Die Büroeinheiten setzen sich aus zwei Zellen zusammen, deren Anschlüsse, Kühldecken, Fenster und Oberflächen bis hin zur malerfertigen Gipskartonbeplankung bereits im Werk eingebaut wurden. Die Doppelung von Decken und Wänden erfordert einen höheren Aufwand bei der Herstellung der Raumzellen, erfüllt jedoch auch die hohen Anforderungen an den Schallschutz zwischen den Einheiten, indem die Module nur punktuell auf Elastomerklötzen aufliegen. Die Raumzellen und ihre Fügung wurden in mehrjähriger Arbeit hinsichtlich Brand-, Wärme- und Schallschutz geprüft und anhand von 1:1-Modellen optimiert. Die technisch unabhängig voneinander erschlossenen, nutzungsneutralen Einheiten sind miteinander kombinierbar und ermöglichen so große räumliche Vielfalt und maximale Flexibilität. Das Energiekonzept des Niedrigenergiegebäudes legt besonderes Augenmerk auf das Problem der sommerlichen Überhitzung, aktive und passive Maßnahmen wie Kühldecken, Orientierung der Räume und Sonnenschutzüberdachung der Höfe wirken dem entgegen. Das Projekt war Anstoß zu weiteren Entwicklungenin dem Bereich der Raumzellenvorfertigung.