Kapelle Saint-Loup
Daten zum Objekt
Standort
Pompaples/CH Google Maps
Planung
Groupement d’architectes LOCALARCHITECTURE
Lausanne/CH
www.localarchitecture.ch
Bureau d’Architecture
Danilo Mondala
Lausanne/CH
www.mondala-arch.ch
mit Shel, Hani Buri, Yves Weinand, Architecture, Engineering and Production Design
Rue Vermont 16
CH-1202 Genf
Bauherr
Communauté des Diaconesses de Saint-Loup
Pompaples/CH
www.saint-loup.ch
Holzbau
Lambelet SA
Le Vergnolet
CH-1070 Puidoux
Materialien
92 Brettsperrholzplatten, individuell zugeschnitten
Konstruktionsprinzip
Trapez mit durch unregelmäßige Auffaltung ausgesteiftem Querschnitt
Fertigstellung
2008
Typologie
Die provisorische Kapelle von Saint-Loup bot dem Lehrstuhl für Holzkonstruktionen (IBOIS) der EPF Lausanne die Möglichkeit, seine Forschungen an Faltwerken, die von der japanischen Papierfaltkunst Origami inspiriert sind, erstmals in die Praxis umzusetzen. Das Projekt entstand aus einem Wettbewerb für den Umbau und die Renovierung des Mutterhauses einer Diakonissengemeinschaft. Für die Bauzeit war eine temporäre Lösung für die Kapelle notwendig, doch weder das Anmieten eines Baucontainers noch eines Zelts schien dafür angemessen. Für ihre innovative Lösung machten sich die Architekten die Forschungsergebnisse des IBOIS zunutze, das aus der geometrischen Analyse intuitiv gefalteter Papiermuster eine Methode entwickelt hat, um Faltwerke computergestützt zu generieren. Damit lassen sich durch Veränderung einzelner Parameter wie Anzahl, Tiefe, Neigung der Falten etc. unzählige Raumkonfigurationen durchspielen, ohne den architektonischen Ausdruck zu verändern. Als Vorbild des Projekts diente eine einfache Basilika mit runder Apsis. Die Faltungersetzt die Gliederung des Raums mithilfe von Säulen, durch eine Überhöhung der Faltung entsteht der Altarraum. Die Wände und Decken des Faltwerks haben eine für diesen Maßstab extrem geringe Stärke von 60 beziehungsweise 40 Millimetern und sind aus Brettsperrholzplatten gefertigt. Sie bilden Tragwerk und Hülle zugleich und sind umlaufend mit einer Dichtungsbahn versehen. Darauf sind 19 Millimeter starke, vorvergraute Dreischichtplatten auf einer Lattung so aufgebracht, dass die Fassade hinterlüftet ist und sich im Fall der Abwitterung austauschen lässt. Bisher wurden Faltwerke hauptsächlich aus Beton oder glasfaserverstärkten Kunststoffen hergestellt. Die Entwicklung großformatiger Brettsperrholzplatten in Kombination mit neuen CNC-Abbindetechniken ermöglichtes nun, auch im Holzbau innovative Falttragwerke zu realisieren.