Zum Hauptinhalt springen
Sakralbauten

Kirche von Viikki

Daten zum Objekt

Standort

Helsinki/FIN

Architekten

JKMM Architects, Helsinki/FIN

Bauherr

Helsinki Parishes, Markku Koskinen

Tragwerksplanung

Ylimäki & Tinkanen Ltd., Helsinki

Fertigstellung

2005

Typologie

Sakralbauten

Die Kirche von Viikki, einem Stadtbezirk von Helsinki, steht in der langen Tradition finnischer Holzkirchen. Sowohl die aus der Umgebungsbebauung herausgedrehte Position des Baukörpers als auch die mit unbehandelten Erlenholzschindeln verkleidete Fassade verdeutlichen die Sonderstellung des 400 Besucher fassenden Kirchenbaus. Die Idee der Architekten, einen Raum zu schaffen, der einer Lichtung im Wald ähnelt, ist im großen Hauptraum umgesetzt. Die viergeteilten Leimholzstützen stehen in engem Abstand und sind zur Gänze sichtbar. Auf ihnen liegt in knapp 8 Metern Höhe eine etwa 3,50 Meter hohe Fachwerkkonstruktion, die durch das seitlich einfallende Tageslicht inszeniert wird. Die Tragkonstruktion verfolgt nicht das Ziel möglichst großer statischer Effizienz, im Vordergrund steht ihr architektonischer Ausdruck als wichtiges gestalterisches Element. Außen an den Stützen befestigte Holzrahmenelemente steifen den Skelettbau aus. Unter der Decke hängen Akustikelemente aus formgepressten Furnierschichtplatten. Nach Süden hin vermittelt ein circa 2 Meter hohes, durchlaufendes Glasband einen direkten Bezug zum Außenraum. Auch im Altarbereich spielt die Lichtführung eine große Rolle. Hier wurde ein Teil der Ostfassade so aus der Wandebene herausgedreht, dass ein Lichtschlitz entsteht, durch den seitlich Streiflicht einfallen kann. Alle Bauteile im Innenraum bestehen einheitlich aus ausgewähltem Fichtenholz und unterstützen mit ihrer Homogenität die stimmungsvolle, ruhige Raumwirkung. Der Holzkirchenbau reicht in Finnland bis in das 17. Jahrhundert zurück, und auch die Moderne hat an diese Tradition angeknüpft, wie die bekannte Kapelle in Otaniemi von Kaija und Heikki Siren zeigt. Die Kirche von Viikki reiht sich nicht nur in diese Tradition ein, sondern bereichert sie mit einer eigenständigen Position.