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Büro und Verwaltung

Yusuhara Town Hall

Daten zum Objekt

Standort

Yusuhara/JPN

Bauherr

Stadtverwaltung Yusuhara

Architektur

Kengo Kuma&Associates, Tokio/J

Tragwerksplanung

K. Nakata&Associates, Tokio

Fertigstellung

2006

Das Rathausgebäude der kleinen japanischen Gemeinde Yusuhara beherbergt auf zwei Geschossen neben der öffentlichen Verwaltung die Industrie- und Handelskammer, eine Bank und ein Rechenzentrum. Alle Bereiche sind über ein zweigeschossiges Atrium erschlossen, dessen Außenwand sich mithilfe geschosshoher Falttore fast vollständig zum Vorplatz hin öffnen lässt. Die Fassade bildet ein schachbrettartiges Muster aus verglasten und holzverschalten Flächen, deren Öffnungsgrad sich je nach Orientierung unterscheidet. Beidseitig des Atriums treten Holzkuben aus der Außenwandebene hervor und markieren die Eingänge. Zwischen der Fassade und dem allseitig auskragendem Flachdach zeichnet sich die fast geschosshohe Konstruktion des Dachtragwerks nach außen ab. Über einem einseitig trapezförmigen Grundriss entwickelt sich ein Holzskelettbau mit quadratischem Grundraster. Fast alle Teile des Tragwerks bestehen aus der regional vorkommenden japanischen Zeder. Das Atrium spannt stützenfrei über 17,60 Meter und eine Fläche von 3 x 4 Rastereinheiten. Das Dachtragwerk in diesem Bereich bildet ein Trägerrost aus Vierendeelträgern aus Brettschichtholz. Zwischen die vierteiligen Stützen sind die Dach- und Deckenträger eingehängt. Die Stege der Rahmenträger bestehen aus quadratischen Brettschichtholzplatten, die quer zu Ober- und Untergurt stehen und mit diesen durch eine Verkämmung und unsichtbare Verbolzung verbunden sind. Diese Art der Fügung erinnert an Konstruktionselemente des traditionellen japanischen Holzbaus. Konstruktion und Anlagentechnik sind bezüglich ihrer Nachhaltigkeit in Herstellung, Betrieb und Rückbau des Gebäudes sorgfältig abgestimmt. Entsprechend kam hauptsächlich der Baustoff Holz zum Einsatz. Trotz der einzigartigen Holzbautradition ist moderner Holzbau in Japan – abgesehen vom Fertighausbau – eher selten zu finden. Dieses Beispiel zeigt neben hoher Architekturqualität, dass das Holzbauwissen noch in großem Maß vorhanden ist.