Zum Hauptinhalt springen

Zuschnitt 16
Holz sprich Holz


Ein Holzdruck, ein Holz(zu)schnitt für eine Fläche. Selbst Bild. Eine Zeitschrift, einzig mit Buchstaben. Über Holz in der Sprache und die Sprache des Holzes. Lesen und fündig werden; in Geschichten, Hinweisen, Zitaten, Statements. Am Wort hängen bleiben und warten, bis es spricht, bis es sich breit macht als Idee und neu verstanden werden kann.

Format DIN A4
Seiten 28
ISBN 978-3-902320-23-0
Ausgabe Dezember 2004
Einzelpreis 8,00 €

Editorial

Jeder Zuschnitt ist etwas Besonderes. Dieser Zuschnitt ist etwas besonders Besonderes. Ein Zuschnitt ohne die gewohnten Abbildungen, statt dessen gibt es typografische Bilder. Ein Zuschnitt, der nicht nur auf digitalem Weg hergestellt wurde, sondern auch im analogen Buchdruckverfahren. Der Umschlag des Heftes entstand aus dem Abdruck einer Holzfläche aus Tannenholz, in der Mitte finden Sie Wörter, die mit alten Holzlettern gesetzt wurden. Jeder Zuschnitt ist also ein Unikat, unterscheidet sich in Feinheiten von allen anderen Exemplaren. Ein Aspekt der Sprache des Holzes, sichtbar gemacht auf sehr unmittelbarem Weg.

Aber die Verschränkungen von Holz und Sprache gehen noch weiter: Ganz schnell gelangt man über Stäbchen aus Buche zu den Buchstaben. Noch schneller von den Buchstaben zum Buch. Jedes »Buch« enthält auch noch den Baum, zugleich natürlich die Sprache, hier über Holz.

Im Hintergrund dieses Konzepts steht unsere Absicht, sich dem Thema »Holz« einmal von einer ungewohnten Seite zu nähern, zurückzutreten von der Objektund auch Technikorientiertheit der meisten anderen Ausgaben des Zuschnitts. Über eine Veränderung des Blickwinkels, über den Verzicht auf Bildhaftes ein Material auf ein Wort zu reduzieren, seine Bedeutungen zu hinterfragen und in neuem Zusammenhang zu sehen. Wofür steht »Holz« in der Architektur, in der Literatur, in der Kunst und in der Semiotik? Wie spricht es zu uns, wie wurde und wie wird darüber geschrieben, wie richtig sind die Attribute, die man ihm zuweist und welche Assoziationen ruft es hervor? Viele Autoren und Autorinnen kommen »zur Sprache« und beleuchten unterschiedlichste Aspekte des Themas: Es findet sich Etymologisches und Literarisches, Philosophisches und Architektonisches, Historisches und Sprachwissenschaftliches, sehr Persönliches und Experimentelles. Einige Artikel kennen Sie vielleicht, die meisten wurden jedoch für uns geschrieben oder werden hier zum ersten Mal veröffentlicht. Nicht alle Texte erschließen sich leicht. Nicht alle werden für jeden »lesbar« sein, nicht alle sind in einer vertrauten Sprache verfasst. Wir sind aber der Überzeugung, dass die dargestellte Bandbreite essentiell ist, um möglichst viele Zugänge zu öffnen, um ein möglichst reiches Sprachbild zu malen und um möglichst anregende Unterhaltung zu bieten. Denn so kann man den Zuschnitt 16 natürlich auch sehen: Als ein Lesebuch für die Weihnachtsfeiertage, zur Entspannung und Freude. In diesem Sinne, fröhliche Weihnachten!

zurück